NarratiosTale

Kapitel 5

Die Orks

 

In wenigen Minuten würde es Tag werden und Theresias dunkle Drow-Seite saß immer noch am Baum und fühlte die beinahe geschlossene Wunde auf ihrer Brust.

„Die Nacht hat alle Schatten verzehrt“, sprach die gute Seite mit sanfter Stimme. „Gleich kommt meine Zeit.“

„Pff“, zischte die Drow verächtlich.

„Du hast es versaut. Und ob es dir passt oder nicht, ich werde deinen Unfähigkeit nichtig machen und die Elfe retten.“

„Halt´s Maul“, zischte die Drow wieder als bereits die Sonne aufging und ihr Strahlen sich durch das Geäst bohrten und auf sie fielen.

Wie selbstverständlich wirkte der ihr auferlegte Zauber.

Ihre Haare färbten sich in das ursprüngliche Goldblond und ihre Haut in das Menschgleiche bleiche Weiß zurück. Die Wunde in der Brust, nun von der Vampirischen Selbstheilung verlassen, öffnete sich wieder so das ein kleines Rinnsal Blut floss hinunter über den Bauchnabel und wurde von Stoff der Hose aufgenommen. Die nun wieder Menschgleiche Frau legte eine Hand auf die Wunde und zauberte ein leichtes Licht in ihre Handfläche. Die Wunde schloss sich schnell und sauber.

„Warum willst du sie retten“, zischte ihre dunkle Seite. „Wir suchen uns eine andere Elfe.“

„Weil wir ihr etwas Schulden. Sie hatte uns das Leben gerettet.“

„Sie hat dir das Leben gerettet. Du schuldest ihr was. Ich nicht.“

„Nein, du bist nur Schuld das die Orks sie verspeisen werden. Und außerdem Hätte sie mich nicht gerettet wärst du auch dahin.“

„Pff, denkst du.“

„Ja was“, sagte Theresia während sie sich erhob. „Du glaubst immer noch das wenn ich sterbe das du weiter existierst.“

„Das glaube ich nicht, das weiß ich.“

„Warum habe ich jeden Morgen dieses Stress mit dir. Dazu noch immer diese lächerlichen Lederklamotten.“

Im Grunde war das der wahre Fluch der ihr auferlegt wurde. Sie hatte sich daran gewöhnt das sie Nachts ein anderes Bewusstsein besaß, das Tagsüber mit ihr Sprach und sie zum töten drängte.

Nur warum musste ihr dunkles Bewusstsein in Form einer rothaarigen Drow immer derartige freizügige Trachten wählen? Der Rotgefärbte Rückenfreie Lederoverall und die hochhackigen Stiefel luden die Männerwelt regelrecht auf einen falschen Gedanken ein. Mit steigendem Unwohlsein begutachtete sie den viel zu tiefen Ausschnitt der mehr preisgab als ihr lieb war.

Der Morgen war noch Jung. Mit etwas Glück wäre sie noch in der Schmiede auf ihrem gemieteten Zimmer bevor sie jemand so sah. Dort warteten ihre Federleichte Rüstung, ihr Schild und ihr Schwert.

Sie hasste ihre zweite Seite. Doch was sollte sie tun. Sie hatte den Rat von Heilern gesucht und bekam immer dieselbe Antwort. Der der ihr den Fluch auferlegte, konnte wenn überhaupt sie erlösen.

Noch während sie versuchte den wenigen Stoff so zurecht zu rücken das er etwas mehr ihrer Brüste verdeckte, stolperte sie über die beiden toten Orks, die sie noch kurz zuvor getötet hatte.

Sie starben im Kampf und nicht in dieser vorgetäuschten Schlacht. Im Prinzip hatte sie den Beiden einen gefallen getan.

Bis zur Stadt würde sie eine kurze weile brauchen. Hoffentlich sah sie niemand so.

 

 

Shaldus erwachte mit dem Kopf auf dem Tisch. Ungewöhnlicherweise war sein Bart trocken. Es roch nach schweiß und ein junger Taun der ihm gegenüber saß, schnaufte, mit dem Kopf auf dem Tisch, warme Luft über das Holz.

Shaldus hob seinen Kopf und zog sich eine Hand durch das Gesicht und seufzte laut und erleichtert. Seine Schülerin war nicht tot. Sie war ein Scheme und so konnte sie ihn sehen und hören aber nicht berühren.

Sie hatte ihn im Traum besucht und da er sie nicht sehen, noch hören konnte, ließ das Mädchen ihre Fantasie spielen und gestaltete seinen Traum um. Zu erst verschob sie die Wolken am Horizont so das sie ein großes „HUHU“, bildeten. Kurz darauf kommunizierte sie mit ihm in dem sie den Sand vom Strand ihre Worte formen ließ. Geschmeidig floss der Sand durch die Luft und bildete, ihm auf Augen höhe, Wort für Wort die Antworten auf seine Fragen.

Nun wußte er das Tenia erst von einer Vampirin und anschließend von den Orks verschleppt wurde.

Das die kleine Zwergengruppe, die er zuvor noch bei einer Schlägerei beobachtet hatte, versucht hatte sie zu retten und das der Paladin Garrison gegangen war.

Was ihn jedoch am meisten beunruhigte und was er bereits in seinem Traum gesehen hatte, war das der Oberste verletzt war.

Was geschehen war und grade was mit Elantia selbst passiert war, konnte sie ihm nicht sagen.

Glücklicherweise war eine Schemengestalt nur von kurzer dauer.

Sie würde bald wieder in ihren körper zurückkehren.

Nun galt es zu planen.

Der König hatte noch in der Nacht einen Boten entsandt.

Es dürfte auch den Orks gefallen an einer Schlacht teilzunehmen wo man den Tod auf dem Feld findet. Ohne Wiederbelebung. Wahrscheinlich waren die Zwerge bereits fertig für den Aufbruch.

Das einzige Problem würde nun das Opfermahl darstellen. Zwerge und Orks tolerierten sich, lebten aber auch mit unterschiedlichen Gesetzen und abkommen. Um diese Toleranzgrenze aufrecht zu erhalten ließen die Zwerge es zu das die Orks jede Rasse, außer die Zwerge selbst, jagen und verspeisen durften. Nicht selten landete der eine oder andere Mensch oder Elf in ihren Verließen und wurde anschließend für die Oberhäupter der Clans hergerichtet.

Dieses Schicksal drohte nun der jungen Diebin.

Ärgerlich, denn er brauchte sie.

Die Grünhäute gaben seit je her nur ungern ihre „Beute“ wieder frei. Also musste ihm etwas einfallen.

Eine Befreiungsaktion war nicht mehr möglich.

Grade weil bereits die ersten Sonnenstrahlen durch die Kneipenfenster drangen.

Sein Schädel brummte. Der kurze Moment in dem er seine Gedanken geordnet hatte, bereitete ihm ein derartiges Schwindelgefühl das er kurz wieder mit dem Kopf auf den Tisch sackte und sich wünschte wieder weiter zuschlafen.

Nein, er brauchte die Diebin. Er brauchte Tenia Bree für seine Pläne.

Mit viel Mühe raffte er sich auf und schlurfte durch den Raum voller schnarchender Individuen bis hin zur Tür und trat hinaus. Die tiefe Sonne blendete ihn. Trotzdem sah er das die Straße vor ihm noch leer war von jeglichem Leben. Es war der Tag des Nerlok.

Der Tag an dem die Sonne früher als sonst auf ging und später als sonst unter ging.

Ein guter Tag um mit dem Schicksal zu spielen.

 

 

 

 

Garrisons Weg führte ihn grade wegs zur Garnison des Lichtschwertes. Es war nicht seine Art einen Befehl zu missachten. Seit seiner Zeit als Paladin war es das zweite Mal. Erst war es der Befehl seines Generals und nun der seines Kommandanten. Er würde einfach zur Garnison zurück kehren und durch das Portal an der Schlacht teilnehmen. Er würde wie tausende Andere Ob´Arcur gegen überstehen und wie tausend Andere den Tod finden. Dann wäre er endlich wieder mit Miriam vereint. Sein Herz wurde schwer als sich sein Kopf mit jenen Gedanken füllte die ihn einst in tiefe Depressionen stürzten. Schon lange war er ein Schatten seiner selbst. Er konnte einst die Frau die er liebte nicht retten und war ab da zu nichts mehr zu gebrauchen. Er war Wertlos geworden.

„Du jammerst aber echt viel in deinem Kopf“, sagte eine junge weibliche Stimme hinter ihm.

Mit einer Hand am Schwert wirbelte er herum. Es war die junge Schülern dieses Magiers.

Sie schaute ihn mit großen Unschuldigen Augen an. Er schaute genervt zurück.

Dann setze er seinen Weg fort. Hüpfend folgte sie ihm.

„Warum jammerst du so viel?“

„Verschwinde aus meinem Kopf!“

„Warum bist du Wertlos?“

„Mädchen“, rief Garrison und dreht sich wieder zu Elantia um und drohte ihr mit einem Finger.

„Sach Ela.“

„Ich habe keine Zeit für dich.“

Elantia hatte jedoch nur Augen für seine große Hand und versuchte ihre mit seiner zu vergleichen.

Als die Handflächen sich berühren sollten, tauchte ihre Hand in seine.

„Wiso kannst du mich sehen“, fragte Elantia und schlug spielen immer wieder ihre Hand durch Seine.

„Weil du vor mir stehst.“

„Aber ich bi grade ein Scheme.“

„Ich kann Schemen sehen.“

„Warum?“

„Weil ich ein Paladin bin.“

„Warum können Paladine das.“

„Weil wir das müssen.“

„Warum?“

„Weil Paladine Geister jagen.“

„Warum?“

„Weil Geister erlöst werden wollen.“

„Warum?

„Weil Geister ruhelose Seelen sind.“

„Warum?“

„Mädchen“, büllte Garrison entnervt.

„Ela“, sagte Elantia.

Garrison schoß eine Kette aus Licht aus seiner Hand, wickelte Elantia ein und hob sie auf Augen zu sich.

„Warum nervst du mich.“

„Coool, du kannst Geister fesseln. Hihihi. Die Frau die Tenia heißt wurde entführt und wird grade zu den Orks gebracht. Du sollst sie retten.“

„Warum sollte ich“, schnauzte Garrison.

„Dein Kommandant hat das gesagt gehabt. Außerdem brauchen wir sie. Und du hast doch Freunde bei den Orks.“

„Woher?“, fragt Garrison und ließ Elantia dann resignierend wieder zu Boden sinken und ließ die Lichtkette verschwinden. „Was hast du in meinem Kopf noch alles gesehen?“

„Viel Trauriges. Aber auch das du mal der stärkstigste Paladin von allen warst.“

„Das ist lange her. Meine Ehre ist nicht mehr.“

„Was ist Ehre?“

„Das ist die Wertschätzung und Hochachtung unter Kriegern.“

„Dann habe ich auch keine Ehre, Ich bin ja kein Krieger.“

„Bei dir wäre es Stolz. Es zeigt dir dass du etwas Wert bist.

„Also weil deine Ehre weg ist, bist du nichts mehr Wert?“

„So sieht es aus.“

„Und wie bekommt man seine Ehre wieder zurück?“

„In meinem Falle muss ich eine große Schlacht schlagen. Ich muss meine Aufgabe erfüllen, mein Volk zu schützen.“

„Und wo willst du da jetzt hin?“

„Zum Portal der Magier, zum Torwächter.“

„Aber der soll doch so stark sein. Du würdest sicher sterben.“

„Dann soll es so sein. Aber ich hätte meine Ehre zurück.“

„Das ist eine doofe Idee. Wenn du Tod bist, bringt dir deine Ehre doch gar nichts.“

„Das verstehst du nicht.“

„Wen hast du den gerettet, wenn du Tod bist?“

„Mädchen“.

„Ela.“

„Du hast davon keine Ahnung. Und du wirst das nicht verstehen können.“

„Magus Shaldus hat gesagt, das Ob´Arcur alles Leben vernichten wird. Aber die Magier die ihn erschaffen haben ein Buch bei uns auf der Schule gelassen. Wo drin steht wie man ihm seine Kraft nehmen kann und wie man das Portal aktivieren kann.“

„Davon hätte ich gewußt.“

„Das weiß niemand. Nur Ich und Magus Shaldus und die anderen Magier und jetzt du. Die Oberhäupter wollten nichts von einem Buch wissen das von jenen geschrieben wurde die das alles verursacht haben.“

„Es könnte ja auch eine Falle sein.“

„Und was wenn nicht.“

„Wenn in diesem Buch das alles drin steht. Warum habt ihr es dann nicht schon längst gelesen.“

„Weil es in der verbotenen Bibliothek steht. Da kommt man nur hin wenn man einen langen Gang mit mächtigen magischen Fallen durchquert.“

„Und da kommt ihr nicht durch.“

„Leider nein. Magus Shaldus sagt er kenne jemanden der das könnte und der uns auch nicht bestehlen würde.“

„Und wer?“, fragte Garrison obwohl ihm die Antwort sofort klar wurde. „Diese Frau.“

„Genau. Und es wäre so toll wenn du sie retten könntest. Wir haben nämlich nicht viel Zeit.“

„Nicht viel Zeit?“

„Ja weil die Askula vor unserer Schule stehen und alle töten wollen. Magus Shaldus will die restlichen Zwerge zur Unterstützung holen. Und es wurde schon ein Bote zu den Orks geschickt, aber der wurde von Ralachen getötet und deshalb wissen die Orks nicht das sie helfen sollen. Kannst du das nicht auch machen? Bittööö?“

„Mädchen was du verlangst ist derart lächerlich. Das ist Lebensgefährlich.“

„Dann wärst du aber bei dem Versuch gestorben jemanden retten zu wollen. Du hättest deine Ehre wieder zurück. Hihihi.“

Und dann mit einem leisen Windgeräusch war Elantia wieder weg.

„Mädchen?“

Das Magiermädchen war verschwunden und hatte seinen Verstand mit seltsamen Gedanken gefüllt.

Er wußte das untauglich war, aber bei dem Gedanken eine Aufgabe zu haben die ihm das Leben kosten könnte reizte ihn.

Die Grenze zu den Orks war nicht weit.

 

 

Dank Techniks kleiner Apparatur wußte Kromik schnell wo er hin musste. Der Gnom hatte einen kleinen Kasten mit einer Landkarte und mehreren Stadtplänen gebastelt. Der kleine Sender den er auf die Vampierin geschoßen hatte zeigte ihm auf der Landkarte durch ein kleines rotes Licht wo sie sich befand. Das Licht war erst zu orkischen Grenze gewandert und dann zurück nach Thumun Khaz.

Es war noch Morgen also Schlich er zusammen mit Tolasch und Technik, in die Schmiede Eisenfaust welche dem Menschen „Von Holzheim“ gehörte.

„Oben“ flüsterte Technik. Er war mit seinem Gewehr bewaffnet.

Kromik schlich die Treppen hinauf. Sein Schild und seine Axt schützten ihn. Tolasch hielt seine Zweihandaxt bereit. Oben standen mehrere Türen offen und gaben eine kreative Unordnung Preis wie sie nur von Männern versucht werden konnte.

Einzig eine Tür war geschlossen. Der ansässige Schmied war nicht daheim. Vielleicht auch Glück für ihn.

Mit einem beherzten tritt wuchtete Kromik die Tür auf. Eine blonde nackte Frau schrie.

„Ou“, rief Kromik, musste aber sofort Deckung hinter seinem Schild nehmen als mehrere Dolche auf ihn zu flogen.

„Das ist die nicht“, sagte Tolasch.

„Doch“, sagte Technik und zeigte auf einen Wäschestapel im Raum. „Da liegt ihre Kleidung.“

„Wer seit ihr“, rief Theresia die sich hinter ihrem Bett versteckt hatte.

„Wir suchen eine Freundin“, antwortete Kromik.

„Hier bin nur ich.“

Ein greller Lichtblitz entstand als Technik in den Raum schoß. Das eingespielte Team der Zwerge reagierte sofort und stürmte hinein.

„Was ist das“, brüllte Theresia. Es rummelte. Als das Licht abebbte kniete Kromik über der blonden Frau und hielt ihr die scharfe Seite seiner Klinge an die Kehle.

„Was kannst du eigentlich“, sagte ihre böse Hälfte, da sie am Boden festgenagelt war.

„Die sieht nicht aus wie ein Vampier.“

„Ihr seit recht Flach um die Brust“, beleidigte Kromik die Frau die ihn sofort wütend anknurrte und dabei ihre Zähne zeigte.

„Siehste“, sagte Kromik und deutet auf die längeren Eckzähne. „Vampier.“

„Wo ist die Tittenmaus“, rief Technik, während er seinen Sender von Theresias Kleidung nahm.

„Was wollt ihr?“

„Diese Nacht habt ihr unsere Freundin entführt. Ihr hattet zwar Rote Haare und dunkle Hautfarbe aber ihr ward es. Eure Kleidung dort verrät euch. Sagt wo sie ist, sonst endet euer Leben hier. Und wagt es über ihr Ableben zu reden.“

Theresia seufzte.

„Sie lebt noch. Ich war auf dem Weg sie zu retten.“

„Natürlich“, sagte Kromik sarkastisch.

„Nachts bin ich nicht ich selbst. Außerdem, die Orks nahmen sie.“

„Ihr gebt also zu das ihr sie töten wolltet.“

„Vampier“, sagte dieses mal Theresia sarkastisch.

„Also die Orks“, sagt Talosch. „Was machste mit ihr.“

„Vampiere sollte man nicht am Leben lassen.“

Kromik hätte die Klinge einfach durch den Hals der hübschen Frau gestoßen, wenn Meow nicht herein geschwirrt wäre und seine Axt weggedrückt hätte.

„Meow, bitte das ist Vampier.“

„Meow,miu, mau“, schimpfte Meow mit erhobenen Zeigefinger.

„Hä“, sagte Talosch und schaute so verwirrt wie Technik.

„Sie meint die Vampieren meint es ernst mit ihrer Rettungsaktion. Sie sollte ihre Chance bekommen.“

„Sach nicht du hörst schon wieder auf dieses vorlaute Glühwürmchen da“, sagte Technik.

„Mau“, schimpfte Meow und streckte dem Gnom die Zunge raus.

„Nun den, Vampier. Ihr dürft  Leben. Wie gedenkt ihr, Miss Bree retten zu wollen.“

Die Klinge nicht mehr in Schlagweite brachte Theresia Kromik mit einem Beinfeger zu Boden und drückte dem Zwerg ihre Armbrust an die Schläfe, während Tolasch und Technik ihre Waffen auf sie richteten.

„So ungefähr“, zischte Theresia und bekam ein Anerkennendes Lächeln zur Antwort.

„Kromik“, sagte Kromik.

„Theresia“, sagte Theresia.

 

Elantia hatte ihre Schemengestalt endlich verloren. Durchsichtig war sie zwar trotzdem noch, aber konnte nun jeder sie sehen.

Irgendwie war sie zu Shaldus gelangt und hatte ihm erzählt, das der Paladin nun doch die nette Frau retten wollte. Dazu wollen sich noch zwei Zwerge, ein Gnom und eine blonde Ritterin auf den Weg zu ihr machen. Wo die auf einmal herkamen wusste sie nicht.

Mit Neugier saß sie anschließend auf einer Mauer und schaute auf die vielen Zwerge wie sie ihre Apparaturen aufbauten. Auf mechanischen Vögeln kamen etliche Gnome angeflogen und präsentierten ihre künstlichen Waffen. Ein leichtes Beben kündigte ein besonderes Spielzeug der Gnome an. Eine Stadt oder mehr eine Kleine Burg, viel Kleiner als Atarnar, auf Vier Beinen schritt gemächlich auf das Portal der Zwerge zu. Die Gelehrten weigerten sich in den Krieg zu ziehen, als sie erfuhren dass die Schmiede vom Kampf entbunden wurden. Einzig die Techniker der Zwerge und Gnome zogen in die Schlacht. Und mit der verstreichenden Zeit wurde es immer mehr Zwerge und Gnome und die ihre Gerätschaften auf stellten.

Zur Mittagszeit kam Shaldus zu ihr.

„So mein Kind. Es ist soweit. Sag doch bitte in Atarnar bescheid das sie ein Portal zu den Zwergen öffnen sollen.“

„Klaro, Magus Shaldus“, rief Elantia und verschwand.

„Was wäre ich nur ohne dich“, flüsterte Shaldus.

 

In Atarnar standen sämtliche Lehrer und Schüler auf den Mauern und warteten auf den Moment an dem das Schild zusammenbrach. Die Askula, von der viel zahl an Opfern die sie sehen konnten erregt, schrieen blutdürstend durcheinander.

Elantia flog an ihrem eigenen schlafenden Körper vorbei und grüße dabei Arjen, der sofort hinter ihr her lief.

„Magus Lyam“, rief sie vom Hof zu den Mauern hoch. „Macht mal nen Portal zu den Zwergen auf. Magus Shaldus will die Zwerge herholen.“

„Seit wann ist die kleine denn wach?“ fragte Fendel, bekam von Lyam aber nur ein fragendes Schulterzucken.

Er ließ sich trotzdem nicht lange bieten und ließ ein Portal mitten im Hof entstehen. Augenblicke später schritt Shaldus hindurch. Ihm folgte König Thream Steinherr. Der Zwerg Fendel verneigte sich sofort.

Andere wußten nicht wie sie sich verhalten sollten.

Die Begrüßung viel kurz und förmlich aus, da der Zwergenkönig zwar als Gutherzig aber als Durchsetzungsschwach galt.

Von den Mauern begutachtete der König die Askula und bemerkte den immer schwächer werdenden Schutzschild. Dann nickte er. Gleich darauf durchtraten die ersten Zwerge das Portal. Sie hatten Helme und Seltsame Brillen auf und fremde Maschinen im Schlepptau.

„Das sind keine Krieger“, sagte Lyam.

„Neh, Techniker. Die Krieger werden alle im Kampf gegen den Torwächter draufgehen“, sagte Shaldus.

„Dann sind wir verdammt. Das der König nicht mal seine Armee gegen den Einfluss der Paladine schützen konnte.“

„Euer Vertrauen in die Zwerge ist wie immer beachtlich.“

„Ich Zweifel nicht an den Fähigkeiten der Zwerge, aber an der Ungefährlichkeit ihrer Spielzeuge.

Dann erschien vor Atarnar ein Portal Horizontal weit über den Boden. Augenblicke später viel eine kleine Burg so groß wie der Vorhof zu Boden und zerquetschte etliche Askula unter sich. Einige Gnome vielen Lachen durch das Portal auf die Burg.

Geschützt von hohen Mauern, erschienen unzählige Gnome auf den Zinnen und zielten mit langen Waffen auf die Echsenmenschen. Dazu schlugen etliche Schaufeln in den Boden und hoben binnen weniger Augenblicke einen burggraben aus in den anschließend Wasser eingelassen wurde.

„Mächtig ungefährlich“, grinste Shaldus und gab dem Elfen einen Klapps auf den Rücken.

Während dessen bauten Zwerge und Gnome kleine Barrieren und ihre Maschinen vor dem Tor auf und auf den Mauern auf.

Die Askula mit dem plötzlichen auftauchen des künstlichen Klotzes wichen zurück.

Aber auch die Magieträger auf den Mauern wußten nicht recht was sie mit den Zwergen anfangen sollten. Besonders da diese begannen Bier zu trinken und es den Schülern lachend überreichten, überforderte sie.

Lyam ging zum einzig verbliebenden Schüler der das Schild aufrecht erhielt. Die anderen Drei waren Bewusstlos zusammen gesunken.

„Ist gut. Du kannst aufhören“, sagte Lyam sanft.

Der Schüler sah müde und ausgezehrt aus. Erleichtert schloss er die Augen und ließ sich in eine erholsame Ohnmacht fallen.

Das Schild um Atarnar verschwand. Die Schreie der Askula waren Laut. Der König nickte erneut.

Das Knallen der Maschinen und Gewehre war lauter.

 

 

Ruckartig riss Tenia die Augen auf. Ihr Kopf brummte. Irgendwas in ihrer Hüfte knackte als sie sich aufrichtete. Grade noch war ihr Speiübel gewesen. Dann war da eine innere Wohltat und dann. Sie hatte eine Lücke in ihrem Gedächtnis. Sie befand sich hinter Gittern. Der Boden war Lehmig und dreckig. Stroh lag herum. Wo war sie?

„In der Speisekammer der Orks“, sagte eine jugendhaft männliche Stimme.

In der Ecke saß ein junger Mann. Er hatte keine Haare. Grade mal ein langer geflochtener Zopf von seinem Hinterkopf ausgehend, hang ihn über seine verschließende Vagabund gleiche Kleidung. Seine Augen wirkten Schwarz.

Tenia erschrak. Da waren keine Augen. Sein Gesicht hatte nur zwei leere Kuhlen.

„Mahlzeit“, sagte der Mann freundlich.

„Bitte?“

„Mahlzeit“, wiederholte der Mann. „Es ist Mittags.“

„Wer seit ihr?“

„Ein Gefangener. So wie du. Und mit etwas Glück der der vor dir dran kommt. Dann ist es endlich vorbei.“

„Was vorbei? Wer seit ihr und wo sind wir hier?“

„Das letzte mal beantwortete ich diese Frage mit Fang Shi Yu. Nun erachte ich mich lieber als Namenlos. Und wir sind bei den Orks. Und mit etwas Glück bin ich die Vorspeise.“

„Super. Wie bin ich hier her gekommen.“

„Man trug dich vor ein paar Stunden hier rein. Ich hörte wie man über dich sprach, wie du einen Spähertrupp der Orks getötet haben sollst.

„Ich? Orks getötet?“

„Das hörte ich.“

„Mh. Ich brech ins Essen“, fluchte Tenia und lehnte ihren Kopf an die Gitterstäbe.

„Was ist mit euren Augen, Fang Shi Yu?“

„Willst du dich nicht erst vorstellen, wehrte Halbelfe?“

„Tenia Bree“, sagte Tenia und drehte sich verwundert zu dem Mann um. „Woher wisst ihr das ich eine Halbelfe bin.“

„Ich sehe deine Ohren und deine Figur, Tenia.“

„Wie seht ihr ohne Augen?“

„Ich sehe…“, er musste grinsen und wirkte kurz Gedankenverloren. „…Anders.“

„Ich kannte mal einen Mann, Alsus. Er hatte immer seine Augenverbunden und sah trotzdem alles.“

„Alsus, Ja. So wie ich ein Eradit. Du kanntest ihn?“

„Ja, er war mein Lehrer. Das ist jetzt viele Jahre her. Woher kennt ihr ihn?“

„Er war auch mein Lehrer, noch vor kurzem.“

„Dann lebt er.“

„Ich denke schon.“

„Nach Eisenfaust also auch Alsus“. Tenia presste ihren Kopf nach kräftiger gegen die Eisenstäbe und unterdrückte einen Weinkrampf.

„Du hast also auch ein gebeuteltes Leben hinter dir.“

„Ihr könnte also auch so sehen wie Alsus, weil ihr auch ein Eradit seit.“

„Eradit zu sein bedeutet nur eins. Haarlos zu sein. Aber wenn du es so willst. Ja wir können auch das Auge des Geistes erlernen.“

„Und dazu muss man seine Augen hergeben?“

„Nein die Verlor ich erst vor wenigen Tagen, durch…“. Er sprach nicht weiter. Wieder wirkte sein Gesicht Gedankenverloren.

Tenia erinnerte sich an Alsus, den schlaksigen blonden Elfen, wie er trotz des Augenbandes gerne in verschiedenen dünnen Büchern las und dabei die Schritte seiner Schüler verfolgen konnte. Sie hatte sich immer gefragt wie er das tat. Aber das war vergangen. Es war schön zu hören dass ihr alter Lehrer noch lebte.

Aus ihrer Hosentasche lugte ihr Mundtuch heraus. Der junge Mann hatte ihr eine gute Nachricht anvertraut und er hatte sein Augenlicht verloren. Sie fragte ihn gar nicht. Sie kniete sich vor ihn und Band ihm ihr Mundtuch um die Augen.

„Was wird das?“

„Ich bin es gewohnt jemanden in die Augen zu schauen wenn ich mit jemanden Rede. Oder im Fall von Alsus auf ein Tuch.

Sie wußte das sie ihm einen Teil seiner Würde zurückgab. Was immer den jungen Mann gebrochen hatte musste grausam gewesen sein.

„Was könnt ihr mir über diesen Ort erzählen. Wie weit reicht euer Blick.“

„Ein Geschenk von einer schönen Frau und dann verlangt sie nur ein paar Informationen.“

„Da könnt ihr mal sehen. Ich brech hier aus und muss wissen wo es hier raus geht.“

„Ausbrechen? Ein kühnes unterfangen. Leider bin ich sehr geschwächt. Mein Blick reicht nicht weit.“

„Wenn ihr mehr seht als ich wird es der Sache schon dienlich sein. Und dann führt ihr mich zu Alsus“. Warum siezte sie den Mann eigentlich. Er duzte sie einfach und irgendwie war ihr das auch lieber. „Kannst du kämpfen, Shi Yu?“

„Ein wenig“, sagte dieser leise.

 

 

Technik steuerte sein Flugschiff nah an die Orkfeste Schwarzhammer. Sein Luftschiff war sein ein und alles. Betrieben wurde es es im gegensatz zu den vaporisierenden Zwergen Konstruktionen, mit Synenergie. Durch die Wechselwirkung von Feuer, Wind und einem Hauch Magie wurde es ganz ohne einen Heliumballon oder Flügeln in der Luft gehalten. Dazu ließen etliche Propeller das Flugschiff in jede Richtung navigieren.

„Wisst ihr dass man den Ort hier Schwar Zammer ausspricht“, sagte Technik

„Ja“, sagten beide Zwerge genervt.

„Und da die Orks ja nun eingeladen wurden die Magierstadt zu verteidigen, werden alle weg sein.“

„Und warum zielt dann dieses Katapult da unten auf uns“, fragte Tolasch.

„Was“, schrie Technik als die erste brennende Kugel auf sie zu flog. „Drück den Hebel da.“

Sofort zog Kromik einen Hebel an der Bordwand.

„Nein, nicht den“, brüllte Technik, doch es war zu spät. Binnen Sekunden zogen sich die Wände zusammen, drehten und verschoben sich.

Die brennende Kugel verfehlte sie knapp, da das Schiff nicht mehr in seiner Ursprungform am Himmel stand. Aus dem Schiff war ein Fortbewegungsmittel zu Land geworden. Und erst als die Synenergie seine Tätigkeit für den Luftbetrieb aus und auf den Landbetrieb einstellte, fielen sie.

Technik der den Hebel beinahe erreicht hatte, musste nun im Fallen zusehen wie sein Schmuckstück zu Boden fiel. Er, Kromik und Tolasch folgten. Meow schnellte Kromik hinterher.

 

Von weitem sah Theresia wie das Luftschiff sich verwandelt hatte und zu Boden viel.

„Genau in die Orkfeste“, stöhnte sie. „Soviel zum Überraschungsmoment.“

„Es wird Nacht sein, bis du sie befreit hast. Dann ist sie mein.“

„Du wirst ihr nichts tun. Diese Frau könnte dich besiegen. Du hast diese Nacht nicht die Kraft für deine Psychotricks.“

„Das wagst du nicht.“

Tags über durchströmte heilige Magie ihren Körper, die sie nutzen konnte wie es ihr beliebte. Da diese Magie, wie bei jedem der mit ihr nicht geboren wurde, begrenzt war, führte sie ein paar Manatränke bei sich. Nun war sie ausgeschlafen und so bewirkte sie ein Siegel das sie Immun gegen Flüche und beeinflussende Magie machte, mit der Nebenwirkung des sie jenes auch nicht nutzen konnte. Das sie Magie eh nur zur Heilung nutzte, hatte nur ihre dunkle Seite ein Problem damit.

„Schon geschehen“, provozierte sie ihr anderes Ich.

„Ich finde einen Weg.“

„Mach das.“

Von weitem sah sie einen Mann. Er war zu Fuß. Er trug ein breites Schwert über einer Rüstung die sie kannte. Es war ein Paladin. Wahrscheinlich ein Vergelter.

„Nicht in der Schlacht, Paladin?“, fragte Theresia, als sie ihr Pferd neben ihm zügelte.

Sein Blick war kühl und musternd.

Garrison wußte das diese Offizierin Ranghöher war, irgendwas musste er antworten. Auf dem zweiten Blick sah er noch etwas anderes an der Frau.

„Die Schlacht muss warten.“

„Wie ist euer Rang, Soldat.“

„Einfacher Vergelter.“

Theresia ließ ihr Pferd vor ihn traben und zwangt ihn zum stehen bleiben.

„Ihr scheint eurem Respekt vor einem Vorgesetzten nicht mehr Habhaft zu sein.“

„Einfacher Vegelter, Ma´am“, sagte Garrison und ging um das Pferd herum.

Theresia ließ ihren Gaul neben dem patzigen Mann her trippeln.

„Ich könnte euch vor das Militärgericht stellen, Vergelter.“

„Warum solltet ihr das tun wollen. Ich folge der Anweisung meines Kommandanten. Sein Wort steht über des Eurem, Hauptmann des ersten Lichts.“

Theresia war durchschaut. Der Paladin hatte erkannt das sie eine Rüstung trug die sie vor Vierhundert Jahren das erste Mal angelegt hatte. Die Erscheinung der Rüstungen hatte sich in den Vier Jahrhunderten stetig verändert. Er konnte nicht wissen das sie schon solange Lebte. Er musste sie für eine Betrügerin halten. Er musste glauben dass sie diese Rüstung gefunden hatte und dass sie sich selbst nur als Paladin ausgab. Aber dieser Situation stand sie schon des Öfteren gegenüber.

„Ihr habt den Wert meiner Rüstung erkannt, Vergelter. Tatsächlich ist es ein Erbstück meiner Familie.“

„Die Rüstung eines Paladins ist nicht sein Eigentum.“

„Vor Vierhundert Jahren schon. Außerdem bekleide ich den Rang eines Bekehrers.“

„Wo ist dann eure Rüstung?“

„Ihr solltet wissen das Bekehrer nicht in auffälligen Lichtrüstungen umherziehen.“

„Aber in einem veralteten Harnisch.“

„Wie ich mich kleide ist meine Sache. Sie ist für mich ein Symbol und stärkt meinen Willen.“

„Schön für euch.“

Mit einem Klimpern viel ein verschlossenes Säcken vor Garrisons Füße.

„Schaut rein“, sagte Theresia und stieg von ihrem Pferd.

Eine Kette aus Licht, von seiner Hand ausgehend, zog das Säcken in seine Hände.

Innen befanden sich etliche Abzeichen.

Theresia nahm eines und schnippte es Garrison vor die Brust, bevor es auf dem Boden liegen blieb.

„Abzeichen zur Ernennung zum Leutnant“, sagte Theresia und griff erneut in das Säcken, nur um Garrison weitere Abzeichen vor die Brust zu schnippen.

„Abzeichen für besondere Verdienste, Abzeichen für das Erschlagen von Hundert Vampiren, Abzeichen für das Bekehren von Fünf Völkern, Abzeichen für das Bekehren von Hundert Schemen und Geistern, Abzeichen für das Beschützen meines Volkes, Abzeichen für das Beschützen meiner Rasse, Abzeichen für Bla, Bla, Bla. Ach, das Abzeichen für die Ernennung zum Hauptmann.“

Ein weiteres mal Griff sie nicht in das Säckchen, Stattdessen nahm sie es an sich. Auf ein Abzeichen schaute sie nur und steckte es zurück. Die zu Boden gegangenen Abzeichen bekamen einen magischen hellen schimmer und kehrten von alleine in das Säckchen zurück.

„Ich habe mir den Arsch für diesen Laden aufgerissen. Und auch wenn ich Bekehrer bin und eine Familienrüstung trage, die Übrigends wunderbar sitzt, bin ich Ranghöher. Es ist nicht mein bestreben euch von eurer Mission abzuhalten.“

„Gut“, sagte Garriosn und ging weiter. Sofort Zauberte Theresia eine Peitsche aus Licht in ihre Hand und fesselte Garrisons Hand.

 „Aber ich könnte eure Hilfe gebrauchen. Ich muss eine Frau befreien die wahrscheinlich bei den Orks gefangen gehalten wird.“

Garrison zog an der Peitsche. Theresia hielt dagegen. Wie viele andere war sie ihm Kräftemäßig weit unter legen. Mit einer kurzen kräftigen Handbewegung zog er die blonde Frau zu sich. Aus ihrer Rüstung über ihrem rechten Handschuh schnellte eine kurze Klinge.

„Ihr sucht nach Tenia Bree?“

„Ich kenne ihren Namen nicht. Dunkelbraune lange Haare, Elfisch, schwarze Nieten Hose…“

„Das ist sie. Wie lautet euer Befehl, Hauptmann?“

„Ich folge keinem Befehl“, sagte Theresia, während sie die Peitsche löste. „Sie rettete mein Leben, nun rette ich das ihre. Meine Ehre verlangt es. Warum ist sie eure Aufgabe?“

„Warum seit ihr nicht in der Schlacht gegen den Torwächter?“

„Ein derartiger Befehl erreichte mich nicht.“

„Wo seit ihr stationiert?“

„Helft mir oder lasst es“, sagte Theresia genervt und schwang sich zurück aufs Pferd. „Mit euch zu reden kostet mich nur wertvolle Zeit. Ich glaube eh nicht dass ihr ein echter Paladin seid. Euer mangelnder Respekt hat euch verraten.“ Dann gab sie ihrem Pferd die Sporen.

Garrison schaute der blonden Frau hinter her bis sie im Wald, der die Orkfeste Umgab, verschwand.

Dann ging er weiter. Ihm war klar dass wenn er Miss Bree befreien würde, auch diese blonde Frau mit befreien durfte. Mit etwas Glück traf er auf einen alten Bekannten.

 

Meow hatte dank ihrer Magie den Fall der Drei bremsen können. Das Überraschungsmoment war trotzdem dahin. Dazu drehte Techniks Landgefährt  durch. Auf den Vier mechanischen Beinen sprang es wild um her und verwüstete dabei mehrere Gebäude. Viele Orks hatten zu ihren Waffen gegriffen und versuchten das Gefährt zu Fall zu bringen. Der Gnom und beide Zwerge waren sofort eingekreist. Entwaffnet wurden sie zum Orkhäuptling gebracht. Der Häuptling selbst unterschied sich kaum von allen anderen.

Er war breit, groß und grünhäutig. Seine Hauer lang und kräftig. Keine Krone schmückte sein Haupt, keine Federn oder irgendwas was seine Pracht darstellen sollte bekleidete ihn. Er saß lediglich  auf einem breiten Holzstuhl der ihm als Thron diente. Dieser war wiederum reich Geschmückt. Schädel besiegter Feinde und Tiere, Federn, Felle und ausgestopfte Gliedmaßen waren so an das Holz angebracht das er die Brutalität und die Stärke des Orkvolkes wiederspiegelte. Ein krasser Gegensatz zu der Lustlosen Gestalt die auf ihm saß. Neben ihm stand eine Gestalt die irgendwie nicht mit dem Gesammteindruck eines Kriegerischen Thronsaals sympathisieren wollte.

Es war ein Ork in einer langen dunklen Robe. Sein Gesicht und sein ganzes Erscheinungsbild wirkten schmaler als bei einem üblichen Vertreter seiner Rasse. Es war Por´Folio, ein bei den Menschen ausgewachsener Ork und daher als Berater und Vermittler diente. Er diente schon damals als Berater, da er der menschlichen Sprache in alle seinen Fassetten mächtig war. Kromik kannte ihn.

„Ich dachte Nerlok finde nicht statt. Warum greifen Zwerg und Gnom Schwarzhammer an?“

„Das ist kein Angriff, Häuptling“, sagte Kromik

„Was dann? Wartet. Ich kenne euch“, sagte der Häuptling als er Meow hinter Kromiks Schulter her lunzen sah.

„Wir standen uns auf dem letzten Nerlok gegenüber, Häuptling. Dort gewann ich meine Elfe zurück.“

„Ja. Das ist nicht lange her. Gelüstet es euch also immer noch mich zu töten.“

„Darauf kannste einen lassen.“

Der Häuptling grinste. „Also doch Angriff.“

„Das würde mir auch gefallen. Aber nein.“

Er hatte grade zu ende gesprochen als das Techniks Vierbeiniges Gefährt durch die Hallenwand brach, umher sprang und einen weiteren weg, durch eine Wand, hinaus suchte. Eine große Meute Orks folgte dem mechanischen Monster, während ein paar Goblins versuchten es zu steuern.

„Kein Angriff?“, fragte der Häuptling. Er sah nicht hin, was seine Halle zerstörte.

„Unser Fortbewegungsmittel“, sagte Technik der ohne seine Spielzeuge wesentlich hilfloser wirkte.

„Sagt nun was ihr wollt“, rief sein Berater dazwischen.

Da viel Kromik auf wie kraftlos und resigniert der Häuptling wirklich war. Seine Augen strahlten nicht mehr den Glanz alter Tage aus. Schon im letzten Jahr als sie sich im Nerlok gegenüber standen, hatte der Orkhäuptling energielos da gestanden und sich so nach Kromiks Ansicht, töten lassen. Damit hatte er die Schlacht entschieden und Meow zurück gewonnen. Nun saß er wieder so schlapp vor ihm. Seit die Paladine den Kontinent erobert hatten und diesen künstlichen Frieden geschaffen hatten, war die Zeit der Orks vergangen. Ein Kriegervolk brauchte den Krieg. Diese lächerliche unechte Schlacht zwischen Orks und Zwergen brachte schon lange nicht mehr den Ehrenvollen Tod mit sich den man sich von einer Schlacht versprach.

„Man, Häuptling ihr seht echt Scheiße aus“, rief Technik wobei er sich ein Stück hinter Tolasch versteckte.

„Zügelt euere Zunge Gnom, der Häuptling erwartet einen anderen Ton“, rief Por´Folio und drohte dabei mit einem Finger.

„Aber er hat Recht, Häuptling“, sagte Kromik und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wo ist der Blutrausch den die Welt einst fürchtete. Schon im vorherigen Jahr wart ihr nicht der Gegner den ich mir von euch versprach. Warum seit ihr in der nicht in der Schlacht gegen den Torwächter?“

„Unser Blutrausch schläft nur“, sagte der Häuptling. „Er kommt wenn er gebraucht wird. Aber wir nutzen ihn nicht für lächerliche Prinzipien der Menschen. Besonders dann nicht wenn Sieg nicht möglich ist. Auch wir schätzen Leben.“

„Und deswegen sind wir hier. Wir wollen ein Leben retten.“

„Welches Leben wollt ihr hier retten?“

„Eine Elfenfrau die in eurem Verließ sitzt.“

„Sitzt Elfe in meinem Verließ“, fragte der Häuptling und wandte sich dabei an eine Wache.

„Ja, Häuptling. Sie tötete einen Spähtrupp. Sie wird euch schmecken.“

„Ihr wollt sie fressen?“, brüllte Technik mit hoher Stimme. „Ihr seit ja abartig.“

„Knusprige Elfe zergeht auf Zunge“, grinste der Orkhäuptling. „Ihr unterschätzt unseren Koch, Gnom.“

„Ich würde sie gerne eintauschen.“

„Was bietet ihr?“, rief Por`Folio. Er übersah bewußt dass sein Häuptling und bereits andere Orks die Augen genervt verdrehten.

Kromik wußte das er sich auf dünnem Eis bewegte. Das alte Bündnis zwischen Zwergen und Orks war kalt geworden. Drohen konnte er dem Häuptling nicht. Er würde die Eindringlinge Töten lassen nur um sich ein kurzes flüchtiges Lächeln auf dem von der Gewohnheit zerfurchte Gesicht zu gönnen. Und dennoch kannten viele Orks hier seine Axt.  

„Sofern sie die Elfe ist die wir suchen, gewähre ich euch einen Duell auf Leben und Tod in einem Kriegerkreis.“

„Verlockend. Ihr bietet mir eine Heimzahlung. Holt die Elfe, haha. Wieder kämpft ihr für Elfe. Ich fordere nicht Kriegerkreis. Ich fordere kein Zurückleben.“

„Mau?“, rief Meow entsetzt.

 

Theresia schlich durch die Orkfeste wie zu alten Zeiten. Sie war schon öfters an diesem Ort. Meistens war es ihr anderes Ich, das sich Nachts durch Schwarz Hammer schlich und die Elfen aus dem Verließ aussaugte. Sie kannte die Wege und wo die Wachen standen und wie sie her liefen. Auch die vielen kleinen Nischen machte sie sich wieder einmal zu nutze. Zum Verließ führten zwei Wege. Einer von Rechts, einer von Links. Seitlich des Ganges trennten die Stäbe die Gefangenen vom Weg. Der ganze Bau war relativ Stumpf gebaut. Vorsichtig lugte sie um die Ecke und sah wie die brünette Frau am Schloss herum werkelte. Und da saß noch jemand. Ein Mann mit einer Augenbinde.

Dann kamen von der anderen Seite zwei Orks.

„Du, kommst mit“, sagte der Eine während der andere aufschloss. Die Tür war grade offen als die Frau dem Ork entgegen sprang und ihm ins Gesicht trat. Doch dieser packte sie einfach am Bein und hielt sie hoch.

„Wie soll Mensch Spähtrupp getötet haben?“

„Weiß auch nicht. Nimm einfach mit.“

Grob warf er die zappelnde Frau über seinen Rücken und packte noch ihr anderes Bein als sie versucht ihm gegen den Hinterkopf zu treten. Beide Beine durch einen festen griff gefesselt hang sie nun mit ihrem Rücken an seinem da und verschränkte wütend die Arme.

„Ich komme und hole dich“, rief sie dem Gefangendem noch zu bevor der Ork mit ihr hinter einer Ecke verschwand.

„Sie sind weg“, sagte der Mann auf einmal. „Ihr könnt vor kommen.“

„Habt ihr mich gespürt?“, wollte Theresia wissen als sie zu den Gitterstäben schritt.

„So ähnlich.“

„Ihr beherrscht das Auge des Geistes. Ein Mönch. Seit ihr ein Eradit?“

„Jop. Und ihr seit ein Vampir, der am Tag durch die Orkfeste läuft.“

„Tagsüber ist die Gier ertragbar. Die Frau die eben grade verschleppt wurde, ihre Rettung ist mein Ziel. Seit ihr gewillt mir zu helfen?“

„Ich soll einer Vampirin helfen eine hübsche Frau zu retten, die beiläufig als Gericht für den Orkhäuptling enden soll. Entschuldigt, aber aus der Erfahrung heraus… habe ich kein Interesse mich mit allen Orks anzulegen nachdem ihr mit der schönen Elfe entschwunden seit.“

„Eure Kritik ist berechtigt, Mönch. Ich kann euch nur mein Wort geben das ist nicht so laufen wird.“

„Ich habe mich mit meinem Schicksal abgefunden. Viel Glück.“

„Dann nicht. Ich würde euch gerne fragen was euch gebrochen hat, Mönch. Aber dafür fehlt mir die Zeit. Nehmt dies. Möge es euch bereichern.“

Läßig schnippte sie eine ihrer Abzeichen zum Mönch und folgte dann den beiden Orks.

 

Fang Shi Yu

 

Fang Shi Yu saß in dem Verließ in dem er aufgewacht war und spielte mit seiner neu erlernten Fähigkeit. Das Auge des Geistes gewährte ihm eine Art Allsichtbaren Blick. Er sah alles. In einem gräulich-blauen Schimmer sah er was sich hinter Mauern, selbst in weiter Entfernung abspielte. Er sah und hörte. Seine Finger fühlten Stoff den die hübsche Elfe ihm geschenkt hatte. Er fühlte leichte Unebenheiten und roch Schweiß und Blut. Elfenschweiß war geruchlos. Sie war keine vollblütige Elfe. Hätte ihm auffallen müssen. Die Ohren. Blut. Blut von Menschen und Reptilien. Sie musste töten können. Aber, kein Orkblut. Sie hatte den Spähtrupp nicht getötet. Eine hübsche Halbelfe, wohl eine Assassine oder eine Diebin, hatte ihr Mundtuch zu einer Augenbinde umfunktioniert und es ihm geschenkt. Eine Nettigkeit die er sich Schmerzhaft in den Verrat schob den er erleben musste.

Da lag das Abzeichen. Die Vampirin warf es ihm entgegen. Sie war eine Paladin und ein Blutsauger. Makabere Kombination. Seine Finger fühlten das Metall. Billiges Material. „Auszeichnung für Willenskraft in einer ausweglosen Situation“ stand in verzierten Lettern darauf.

Er hätte geweint wenn er es gekonnt hätte. Stattdessen lachte er.

Wo war sein Kämpferherz. Wo war seine Willenskraft, seine Tugend. Alles weg, nur wegen einer Frau. Und dann schenkten ihm zwei Frauen die zweifellos gewissenlos töten konnten zwei Dinge die ihnen sicher kostbar waren.

Er lachte.

Ein fetter Ork mit einer weißen Mütze näherte sich.

„Har,har. Wirst gute Suppe sein, Mensch. Wo ist Elfe?“

„Die wurde bereits zu dir gebracht, du grüner Fettsack.“

„Wohin? Elfe ist Mittagsmahl. Elfe ist nicht zu mir.“

„Stimmt“, flüsterte Shi Yu nachdenklich. „Sie wurde nicht Richtung Küche gebracht“.

„Wohin“, brüllte der Ork

„Weiß ich nicht“, sagte Shi Yu und erhob sich. „Aber ich kann mal schauen wo sie steckt. Geh doch bitte zur Seite.“

„Du bleiben drin. Weg von…“. Sein Satz wurde jäh unterbrochen als ihm die, von Shi Yu herausgetretene,  Gittertür entgegenflog, welche ihn an die gegenüberliegende Wand warf und ihn unter sich begrub.

„Und dabei habe ich „Bitte“ gesagt“, sagte Shi Yu und folgte dem Weg der Vampirin.

 

 

Garrison stand vor dem Tor von Schwar Zhammer und bot sich einen energischen Blickwechsel mit zwei Wachen.

„Wo soll Grog Cryloud den sein“, fragte Garrison als man ihm sagte das der Ork, den er zu sprechen wünschte, nicht anwesend zu sein schien.

„Der Cryloud ist nun Chef von Schildfall“, sagte der linke Ork woraufhin beide anfingen gehässig zu lachen. Garrison erinnerte sich an Schildfall. Tagtäglich plagten ihn die Geister die an diesem Ort geboren wurden.

„Keine Leben Paladin mehr in Schildfall“, grunzte der Rechte.

„Woher kennen du den Cryloud?“, fragte der Linke.

„Ich rettete ihm einst das Leben.“

Wieder begannen beide laut zu lachen.

„Und dafür gewährte er mir die Flucht aus Schildfall.“

Beide begannen lauter und heftiger zu Lachen.

Garrison entschloss einfach durch zugehen. Lachen schoben beide Orks die Äxte zusammen. Er drückte sie einfach weg.

„Ey“, brüllte der linke noch leicht im Lachflash. Doch als er den Paladin an der Schulter fassen wollte bemerkte er das seine Füße fest klebten. Um die Beine der Orks schlang sich eine Kette aus Licht und hinderte sie an der Fortbewegung.

Garrison ging weiter.

„Das geht so nicht“, rief der rechte und packte an das Horn das an seinem Gürtel baumelte und blies hinein. Der Klang schallte weit in die Feste. Garrison verfluchte sich für diese Unachtsamkeit. Mit einer weiteren Kette aus Licht zog er das Horn zu sich, zerdrückte es und lief los. Die breiten Tore waren einen Spalt weit geöffnet. Kein Ork versucht sie zu schließen. Außerdem bewies die von den Elfen geschmiedete Rüstung ein weiteres mal ihren nutzen. Seine kräftige Statur und die Leichtigkeit des Metalls gaben ihm das Gefühl Rüstlos zu laufen. Innen war die Feste wie eine kleine Stadt aufgebaut. Wo er hin musste wußte er nicht. Aber ein alter Ork mit einem Monokel im Auge würde es ihm sagen.

 

 

Sie musste zugeben das ihr versuch den Ork in seine hässliche Fratze recht, unüberlegt war. Sein Griff um ihre Beine, war unglaublich fest und drückte ihr das Blut so ab das ihr Muskeln Taub wurden.

Erst in einer Halle wo viele Orks beisammen standen, ließ er sie herunter. Tenia brauchte drei Schritte, damit das Blut zurück in ihre Füße floss. Dann sah sie Kromik und seine beiden Begleiter.

„Ich grüße dich, Elfe“, begrüßte sie Kromik.

„Herr Zwerg?“, fragte Tenia verwundert. „Was läuft hier?“

„Die Tittenmaus“, rief Technik.

Ein breiter, müde wirkender Ork stellte sich vor sie und musterte sie.

„Und du Elfe hast Spähtrupp getötet?“, fragte ihn der Ork

Seinen Spähtrupp? Dieser Ork musste der Häuptling oder sowas sein.

„Hat man mir auch so erzählt“, erwiderte Tenia patzig. Sie sollte gleich ein Zeichen setzen das sie nicht so hilflos war wie sie wirkte.

Kromik und Tolasch lachten zwar leise, das Dreckige in ihrer Stimme war nicht zu verkennen.

„Vorsicht Elfenweib“, sagte plötzlich ein Ork mit etwas höherer Stimme. Im Gegensatz zu allen anderen trug dieser eine lange Robe. Nicht nur der Orkhäuptling verdrehte genervt die Augen.

„Das Blut unseres Volkes klebt an euch. Nach unseren Gesetzen ist euer Leben das Unsere.“

„Das wüßt ich“, rief Tenia empört und schaute dann verwundert auf die eigenartige Kopfbedeckung  des Orks.

„Der Zwerg Kromik da, kämpft um dein Leben. Siegt er, bist du Frei.“

 

Und wieder lag ihr Leben in den Händen eines anderen. Und das wieder in einer Situation in die sie ohne ihr Bei tun her reingerutscht war. Wieder waren höhere Mächte am Werk. Nur dieses Mal durfte der Umstand nicht in einer Tragödie enden. Irgendetwas musste sie unternehmen. Der Zwerg war gewillt sein Leben für Ihres zu geben. Warum waren überhaupt soviele Orks anwesend. Sollten die nicht mit Helfen die Schule zu verteidigen? Haben sie nicht zugesagt?

„Warum…?“, begann Tenia. Doch ein Schlag gegen ihren Kopf unterbrach ihren Satz. Dazu biss sie sich noch auf die Zunge. „Auuu, biffu Blöde?“

„Der Häuptling kämpft. Du sprechst nicht“, sagte der Ork der sie erst angeschleppt und nun geschlagen hatte.

„Farum feit ihr nift im Kamff gegen die Afkula?“

Wieder klapste der Ork ihr an den Hinter Kopf.

„Schweig“

Mit dem konnte sie nicht reden. Sie musste direkt mit dem Häuptling reden. Oder mit dem in der Robe, der sah aus als hätte er Einfluss. Sie war nicht gefesselt. Sie hätte dem Ork in die Eier treten können und zum Robentyp laufen können.

Dann traten der Häuptling und Kromik sich gegenüber.

„Bewacht sie“, rief der in der Robe.

Sofort richteten sich spitze enden auf Tenia. Aber auch der Gnom und der schwarzbärtige Zwerg wurden nun mit Waffen bewacht. Jetzt brauchte sie eine Ablenkung. Irgendwas.

 

Theresia stand erst an einer Ecke wo sie guten Einblick in die Halle und das Geschehen hatte. Nur die zwei Orks die im gang Wache standen zeigten ihre Grenzen auf. Würde sie diese beiden töten, hätte sie prompt die ganze Halle gegen sich. Sie sah die Frau die sie retten wollte. Mit einer Kette aus Licht könnte sie sie fesseln und zu sich ziehen. Danach könnte sie die Elfe und sich mit dem Portstein, in ihrer Tasche, davon porten. Jetzt brauchte sie eine Ablenkung. Irgendwas.

 

Garrison schätzte die Orks. Zumindest als Kämpfende Individuen. Dieser Blutrausch war gegen die Dämonen einst praktisch, doch in der Zeit des Friedens nicht sehr Alltagstauglich. Sie waren zu leicht erregbar, zu leicht in Wut zu versetzen. So erzählte es seine Erinnerung. Es war dieser Blutrausch und die Masse derer die ihn in sich trugen, das er Alles verlor was ihm etwas bedeutete. Aber er hasste die Orks nicht dafür. Es war immerhin sein General der diesen Zorn bei den Feinden weckte. Und er selbst war dumm genug sich diesem Zorn zustellen. Menschen und Orks waren nicht wirklich verfeindet. Aus Büchern wußte er das es damals in dem Trollkriegen, lange vor den Dämonen, einige Gruppen Grünhäute gab die sich den Trollen angeschlossen hatten. Seitdem fürchteten sie die Magie der Paladine. Sie waren ohnehin in einer Sache seltsam. Sie brauchten den Krieg. Sie mussten sich messen und versuchten doch nie ihr Gebiet zu vergrößern. Sie kämpften einst Tapfer gegen die Menschen und dann gegen die Dämonen. Zwei Jahrhunderte war es dann Still geworden. Außer zu den Zwergen hegten sie keine Kriegerischen Handlungen. Sie ließen sich sogar den von den Paladinen den Nerlok aufbürden. Die Orks wurden ruhig gestellt, der Blutrausch war unterdrückt, bis Schildfall.

Nun lief er durch Schwar Zammer. Er hatte einem alten Ork entlockt wo sich das Verließ befand. Dieser hatte weder zu einer Waffe gegriffen oder Alarm geschlagen. Er hatte sich nur eine Pfeife angezündet und geraucht.

Die Stadt selbst war ein reines Durcheinander. Überall standen Zelte und Holzbauten, zwischen ihnen befanden sich die Wege. Einige Wege führten umständlich nach Westen oder Osten obwohl man vorher hätte schören können das die Wege woanders hinführten. Das Verließ lag unter der Kriegerhalle. Beiläufig das am Besten Bewachteste Gebäude. Die Orks selbst waren in Aufruhr und liefen umher. Etwas lautes, Mechanisches rannte durch die Stadt und erregte die Aufmerksamkeit eines jeden Einwohners. Er selbst stand Versteckt hinter einem langen Holzgebäude und lugte grade so hervor das er die Kriegerhalle sehen konnte. Ein leises Schlürfen ließ ihn erst auf und dann herunter blicken. Hinter ihm stand ein kleines grünhäutiges Kind. In seinem Kleidchen stand es da schaute zu ihm herauf und schlürfte durch einen Halm eine rote Flüssigkeit aus einem Tonbecher.

Für einen Augenblick dachte Garrison es wäre Blut was die Kleine da trinkt, erst dann zog ihm der Geruch von Beeren in die Nase.

„Psst“, flüsterte Garrison und legte einen finger vor den Mund, bevor er ein weiteres Mal nach der Kriegerhalle schaute. Das mechanische Ding lief auf Vier Beinen umher und bockte dabei wie ein wildgewordenes Pferd. Als er wieder zu dem Orkmädchen schaute standen plötzlich Drei, zu ihm aufschauende, Ork Kinder da und schlürften aus ihren Tonbechern. Als das Gefährt eine Mauer durchbrach lenkte es wieder kurz Garrisons Aufmerksamkeit auf sich. Ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken als bei abermaligen zurückblicken nun Fünf kleine Ork Kinder da standen und aus ihren Bechern schlürften. Wie sie ihn anschauten. Diese großen nichtssagenden Augen. Als wenn sie darauf warten würden das er irgendwas tat was interessant sein könnte. Auch wenn es logisch war, war es auch irgendwie unglaublich das Orks Kinder hatten. Nicht das jemand nach ihnen suchte.

„Seit schön leise“, sagte Garrison und kam den Kindern einen Schritt näher und bereute es sofort.

Wie als wenn er sie fressen wollte, begannen alle Fünf an zu schreien, warfen ihre Becher weg und rannten, mit lauten „Monster, Monster“ rufen, davon. Garrison war in der Bewegung erstarrt. Jeden Augenblick würde man ihn entdecken.

 

Zu seinem Glück war Shi-Yu auf zwei Orks getroffen die etwas Proviant dabei hatten. Er hatte es kurz und schmerzlos geschehen lassen. Das Brot legte sich trocken an seinen Gaumen. Aus einer Feldflasche füllte er Wasser in ein Trinkhorn, das einer der Orks bei sich geführt hatte, und stieß zum Wohle mit der Keule zusammen die der bewusstlose Ork ihm entgegen hielt. Das kleine Mahl sättigte ihn nicht, wirkte aber kräftigend. Sein Blick des inneren Geistes erweiterte sich Rasant. Schnell sah er die Paladin wie sie lauerte und er sah die Frau Tenia Bree wie sie da stand von einem Ork bewacht. Ein Ork und ein Zwerg wärmten sich auf, wohl um Gegeneinander zu kämpfen. Er sah die Stadt und ein seltsames Gerät das durch Häuser lief und Chaos verbreitete. Dazwischen war ein Mensch mit einem dicken Schwert. Er rannte von einem Haus zum anderen und erwehrte sich gegen mehrere Orks. Und er kam grade Wegs auf die Kriegerhalle zu. Sterben konnte er immer noch. Dieses kleine Spektakel wollte er noch sehen.

 

Tenia schluckte den Blutgeschmack herunter. Ihre Zunge war taub. Sie könnte das alles beenden wenn sie einen gescheiten Ton heraus bringen könnte. Der Häuptling hatte sich für eine lange Breitaxt entschieden mit der er sich aufwärmte. Kromik wählte wie im Kampf gegen sie, seine beiden Handäxte. Beide wirbelten mit ihren Waffen herum und blickten dabei immer wieder heimlich zum anderen herüber um eine Schwachstelle ausfindig zu machen. Dann waren beide bereit. Einen Kriegerkreis wie bei den Zwergen gab es nicht. Beide standen einfach mitten in der Halle und beäugten sich, umringt von etlichen Orks welche den eigentlichen Kreis bildeten.

„Eine Seelensprechung wird es nicht geben“, sagte der Ork in der Robe. „Der Kampf um Elfe möge beginnen. Wer Lebt erhält sie.“

„Wieder war sie nur ein Stück Ware“, dachte Tenia.

Ein Gong erschallte und mit einem lauten Kriegsschrei sprang der Häuptling auf Kromik zu. Er holte seine Axt weit aus. Der Zwerg überkreuzte seine Äxte über dem Kopf und fing den Schlag ab.

Es klirrte. Es krachte. Ein breiter Lichtstrahl fiel in die Halle. Ein Stück Wand war zerstört und mit der Sonne im Rücken stand da Jemand. Alle Augen waren schlagartig auf ihn gerichtet.

Etwas gleißend grelles Schnurartiges schoss aus seiner Hand und umwickelte Tenias Hand. Gleichzeitig umwickelte ebenfalls etwas grelles Langes ihre andere Hand.

Und dann geschah alles gleichzeitig.

Das grelle Band das zwischen dem Zwerg und dem Häuptling her führte und von der Gestalt aus ging zog an ihr, sowie das andere grelle Band welches zwischen zwei Wachen durch führte und in einem dunklen Gang endete. Für einen Augenblick dachte Tenia es würde sie zerreißen.

Die meisten Orks wandten sich sofort zum Eindringling, der sein grelles Band unterbrach und verschwand.

Gleichzeitig wurde auch das andere Band gelöst, als die zwei Wachen begriffen was hinter ihnen geschah. Im glauben einer Täuschung erlegen zu sein, erfasste den Häuptling eine Wut die er vor langer Zeit verloren hatte.

„Hinterhältige Zwerge“, brüllte er.

„Betrügerei“, rief der in der Robe. „Tötet sie.“

Kromik reagierte sofort und sprang zurück und versenkte beide Äxte in je einen Bewacher seiner Freunde. Tolasch packte schnell den auf ihn gerichteten Speer und warf ihn in die Schulter des Häuptlings, was ihn jedoch kaum von Bedeutung war. Ohne jedes Schmerzempfinden zog er den Speer heraus und stürmte nach vorne. Bündnis hin oder her, jetzt hieß es Lebend hier raus zu kommen.

„Technik, hol dein Schiff und mach es Flugtauglich“, rief Kromik dem Gnom zu, der gleich los lief und einen kleinen Kasten hervorholte. Indes ging auch Tenias Bewacher zu Boden als ein fliegender goldleuchtender Hammer ihn am Kopf traf. Auf sie zu kam die blonde Frau mit der sie vor ein paar Tagen in dieser Garnison gekämpft hatte. Sie hatte neben ihrem Bewacher auch die beiden Wachen am Toreingang ausgeschaltet.

„Theresia Elginier, zu eurer Rettung“, sagte Theresia und legte dabei ihr Schwert ehrfurchtsvoll an ihren Brustpanzer. Dann packte sie ihren Arm und griff nach ihrer Portkugel. Eine Axt die auf sie zu schnellte, trennte die Frauen wieder von einander. Jeder Ork war durch den Kriegsschrei ihres Häuptlings in Rage geraten und schlugen nun nach allem was nicht Grünhäutig war.

Während Theresia auswich verlor sie die Portkugel. Zu allem Unglück rollte sie über den Boden. Der Ork schwang seine Axt erneut und hätte die blonde Frau wohl erwischt, wäre er nicht auf die Portkugel getreten und verschwunden. Derweil versuchte Tolasch gegen ein halbes Dutzend Gegner. eine Schneise nach draußen zu schlagen, während Kromik den Häuptling hin hielt. Tenias Puls war auf ein Maximales angestiegen. Und als wenn die Zeit langsamer laufen würde sah sie die Orks auf sich zu stürmen. Und warum auch immer fiel ihr ein das da noch der blinde Mann im Verließ saß. Einer Horizontal geschwungenen Axt wich sie mit einem Flickflack nach hinten aus. Dann brach etwas durch die Decke. Ihr Leibwächter, der Paladin Garrison, wuchtete sein glühendes Schwert in den Boden, wo es begann zu vibrieren und ein gellend blendendes Licht von sich gab das alles mit Blindheit umschloss.

 

Garrison musste flüchten als er bemerkte dass er Miss Bree nicht zu sich ziehen konnte. Er hätte sie geschultert und hätte das Chaos ausgenutzt um zu flüchten. Stattdessen nutze er einen Weg auf das Dach der Kriegerhalle um der Masse an Feinden zu entgehen. Er brauchte eine Ablenkung. Er brauchte sein Licht. Sofort begann seine Klinge zu leuchten. Dann stach er in das Dach und stürzte herunter. Auf dem Boden stach er sein Schwert in den Boden und entfachte sein heiliges Licht.

Im Gegensatz zu allen anderen blendete ihn das Licht nicht. Um so genervter viel sein Gesichtsausdruck aus als er sah das diese störrische Elfe, diese Ablenkung ausnutzte und in einem Gang verschwand. Er folgte ihr und ihm die blonde Paladin.

 

Tenia wußte genau wo sie hinlaufen musste, der Weg zum Verließ zurück war leicht. Und…war sie den von allen guten geistern verlassen? Sie war mitten in der Stadt der Orks, die ganz nebenbei Total außer sich waren. Und sie hatte nichts Besseres zu tun als einen Fremden aus einem Verließ zu befreien. Sie bog um eine Ecke.

„Nochmal Mahlzeit“, sagte eine Stimme am anderen Ende des Ganges.

Es war der Mönch und er hockte da, bei zwei bewusstlosen Orkwachen und aß.

Sofort war Tenia bei ihm.

„Beim dritten mal gibst du einen aus.“

„Ja waf auch immer“, sagte Tenia und packte den Mann am Arm. „Wir müffen rauf hier.“

„Was ist den mit euer Zunge?“, fragte Shi Yu.

Hinter ihnen kamen Garrison und Theresia dazu.

Vor ihr ging Garrison auf Knie und senkte den Kopf.

„Verzeiht meine dumme Tat, Miss Bree. Ich bin nun gewillt euch zu schützen.“

Tenia die in diesem Moment überhaupt nicht an ihren kleinen Disput gedacht hatte, packte seinen Kopf so dass sie ihm direkt in die Augen schauen konnte.

„If mir feif egal, fang einfach an.“

 

Als das grelle Licht verschwand bemerkten Kromik und Tolasch das sie nun alleine gegen die Orks standen. Sie waren eingekreist und von der Elfe und der blonden Paladin keine Spur. Auch das was da durch die Decke gestoßen war, war davon.

„Ausweglos“, sagte Tolasch grinsend.

„Gut, wah“, sagte Kromik wärend er nach seinem Flachmann griff und einen guten Schluck daraus, bevor er ihn an seinen Freund weiter gab.

Mit bösen brummen drängte sich der Häuptling durch die Reihen seiner Untergebenen.

„Für diesen Verrat, diese Täuschung werdet ihr Sterben.“

Beide mussten sich eingestehen das sie in der wohl blödesten Ausgangslage befanden die man im Kampf haben konnte.

„Euer Wagnis ist purer Selbstmord“, rief Por Folio von einer Sicheren Position aus.

„Wir nennen es Sport“, sagte Kromik und grinste ihn dabei hämisch an. Selbst Meow die bisher wild herum geflogen war streckte dem Berater die Zunge raus.

„Tötet…“, begann Por Folio als das Vierbeinige Maschinelle Ungetüm durch die Wand brach.

 

Elantia schaute mit viel Neugier auf das was die Zwerge und ihre Mitschüler und Lehrer veranstalteten. Die vielen metallischen Kästen schossen etliche von kleinen Kugeln in die heranstürmenden Echsenmenschen. Blitze, Feuerwellen und riesige Gesteinsbrocken kamen vom Himmel und dezimierten den Feind. Einer ihrer Mitschüler und ein paar Zwerge lagen Tod im Vorhof der Schule. Als das laute Krachen begann sah es noch so gut aus. Erst als die Echsen begannen mit ihren Kanonen zurück zu schießen, verbuchten die Verteidiger die ersten Verluste. Hier und da schafften es die Lehrer noch ihre Schüler mit magischen Schilden zu schützen. Ewig konnten sie das nicht durch halten. Gelegentlich mussten die Zwerge auch ihre Apparate nachfüllen, was Wertvolle Zeit kostete. Die kleine Burg der Gnome hielt sich ungewöhnlich lange. Kanonenkugeln prallten anfangs einfach an ihr an und schlugen nun nur kleine Löcher in die Fassade. Aus einigen Rohren spie flüssiges Feuer. Brennende Echsen rannten kreischend umher und zündeten andere mit an.

Shaldus hatte derweil alles im Griff. Er verteidigte seine Seite von Atarnar nahezu im Alleingang. Dazu heilte er seine Mitstreiter immer wieder. Elantia, war zwar kein Scheme mehr, aber dank ihrer durchsichtigen Gestalt immer noch unangreifbar. Erst als weitere Schüler und Zwerge fielen, sendete er Elantia zurück zu Tenia. Sie sollte das viele Leid nicht sehen. Elantia verschwand auf die Bitte ihres Meisters. Shaldus selbst sah mit Argwohn auf die riesige Anzahl des Feindes.

 

Elantia tauchte binnen weniger Momente neben der Frau Tenia auf. Sie lief. Neben ihr liefen noch ein Mann ohne Augen, der Paladin Garrison und eine blonde Frau. Sie rannten durch eine Stadt die sie nicht kannte. Viele Lehm und Holzhütten standen herum. Auch Zelte waren da. Und ein paar Steinbauten mit Schildern daran. Viele grünhäutige und großgewachsene Wesen rannten schreiend hinter den Vieren her. Nicht weit lief ein Vierbeiniges Etwas herum. Darauf der Gnom und die zwei Zwerge die Tenia retten wollten.

 

Theresia sagte nichts. Ihre Chancen die junge Elfe zu retten hatten sich mit dem Paladin und dem Eraditen weit erhöht. Sie hätte schwören können das selbst ihr dunkles Ich geschluckt hatte, als sie den Ork unter der Gittertür lagen sah. Der Eradit war von alleine entkommen und kämpfte ohne Waffe unfassbar gut gegen die Orks. Natürlich konnte sich ihre dunkle Seite keine Blöße geben und verlangte immer wieder von ihr alle zu töten und die Elfe auszusaugen.

„Wollt ihr hier raus“, fragte Elantia neugierig während sie neben Tenia herflog.

„Elantia?“, rief Tenia überrascht.

„Mädchen?“, rief Garrison.

Auch Theresia erschrak kurz als sie das halbdurchsichtige Mädchen neben sich fliegen sah.

Nur Shi Yu wirkte als wenn er das Geistermädchen inspizierte.

„Wo müssen wir lang?“ rief Tenia.

„Da lang“, riefen Elantia und Theresia gleichzeitig, zeigten aber in verschiedene Richtungen.

Verwundert musste Theresia mit ansehen wie alle dem Geistermädchen folgten. Sie kannte die Feste auswendig und hätte sie durch ein Schlupfloch geführt. Das Mädchen hingegen führte sie zum Tor, wo sich sicher bereits andere Orks gesammelt hatten. Wo aber auch ein großer Platz war. Dort könnten sie auf das Vierbeinige Ungetüm steigen. Über ihnen auf einem Dach saßen ein paar Orkkinder auf den Zinnen und beobachteten sie. Irgendwie unheimlich. So einfach Schwarz Hammer aufgebaut war umso verwirrender war die Stadt auch. Einige Gebäude waren so Labyrinth artig gebaut dass man binnen weniger Momente die Orientierung verlieren konnte. Der Gnom steuerte sein Gefährt ebenfalls Richtung Tor, stolperte dabei aber gegen eine Hausfassade, geriet ins wanken und stürzte vorne über.

„Ela, warum sind hier soviele Orks. Warum sind die nicht bei eurer Schule?“

„Weil der Bote getötet wurde“, sagte Elantia. Sie hatte sichtlich Spass an der Flucht.

Am Tor angekommen standen sie wie erwartend einer zu großen Anzahl an Orks gegen über. Etliche Speere wurden ihnen entgegen geschleudert und prallten auf das Metall des Vierbeinigen Gefährts das genau zwischen die Parteien stürzte.

„Ich dachte ihr habt den Blick des inneren Geistes, Mönch“, rief Theresia. „Ihr hättet das sehen müssen.“

„Hab ich auch gesehen.“

„Und warum hastu nix gesagt“, brüllten Tenia und Theresia gleichzeitig.

„Ich will dich hier raus holen, du dämlicher Glatzkopp“, schrie Tenia

„Und sowas nennt sich Kampfmönch“, schrie Theresia.

„Idiot“, schrien Beide.

„Ihr habt nicht gefragt“, grinste Shi Yu und erntete gleich von zwei Seiten eine Ohrfeige.

Kromik, Tolasch und Technik schauten von ihrem Gefährt herunter. Ein Goblin sprang zu Technik auf das Führer Pult und zog einen kleinen Stein aus einer Apparatur. Das Geräusch von sich bewegenden Maschinen verstummte.

„Das reicht“, brüllte der Orkhäuptling dazwischen.

„Für diesen Verrat“, begann Por Folio und sprang dann kreischend hinter den Häuptling als er Elantia vor sich her schweben sah.

Sie waren von der gesamten Stadt umzingelt.

„Euer vorhaben ist gescheitert. Sagt was so von Bedeutung ist das Elfen, Menschen, Zwerge, Gnome und Geister gemeinsam paktieren. Euch Paladin kenne ich. Ihr seid überlebender aus Schildfall. Erklärt euch.“

„Ich bin der Leibwächter dieser Frau. Mein Ziel war ihre Befreiung“, sagte Garrison.

„Paladin Weib. Du gehörst zu ihm?“

„Nein“, sagte Theresia. „Diese Elfe rettete einst mein Leben. Nun rette ich das ihre.“

„Blinder Mensch?“

„Sie gab mir meine Würde wieder. Ich schulde ihr etwas.“

Als Kromik und seine Begleiter zur Gruppe geführt wurden wandte sich der Häuptling an sie.

„Nun Zwerg. Was liegt euch an Elfe?“

„Das ist meine Sache“, sagte Kromik kurz und verschränkte die Arme vor der Brust

„Gnom?“

„Weil die bombastische Möbse hat“, rief Technik.

„Geist?“

„Sach Ela“, sagte Elantia und schwebte vor dem Orkhäptling her.

„Was will Totenwelt von Elfe.“

„Hä? Toten…was? Ich bin doch gar nicht Tod“.

„Geist! Was will Geist von Elfe.“

„Magus Shaldus hat gesagt das ich sie zur Schule bringen soll.“

Man konnte deutlich sehen wie der Ork nachdachte, als er zu Tenia Schritt.

Tenia war innerlich aufgewühlt. Soviele hatten einen Grund sie zu befreien. Dabei hätte sie das auch selbst geschafft. Mal davon abgesehen dass sie gar nicht wußte wie sie hier her kam. Es hatte was das der Zwerg und seine Leute versuchten sie zu befreien. Aber mit Garrison und der jungen Frau mit der sie gegen die Goblins gekämpft hatte, hatte sie nicht gerechnet. Auch nicht das die junge Schülerin von dem Magus hier als Geist auftauchte und sie durch die Orkfeste leitete. Sei es drum. Käme sie hier weg, würde sie der Mönch zu Alsus bringen. Sie würde einen alten Lehrer wieder sehen.

„Leibwächter, Lebensretter und Zwerge als verbündete, verwüsten Schwar´Zammer für Elfe. Du musst wichtige Elfe sein.“

„Kannste mal sehen“, sagte Tenia wieder patzig. Vielleicht patziger als sie wollte. Da viel ihr ein das die Orks doch mit den Zwergen gegen die Askula kämpfen sollten.

„Nun Elfe. Warum viel mein Spähtrupp durch deine Hand.“

 

Theresia schluckte. Die Orks glaubten das Tenia die Orks getötet hatte.

„Tja was machtste jetzt“, sagte ihre dunkle Seite.

„Sei still“, flüsterte Theresia und erntete dabei einen fragenden Blick Garrisons.

 

Tenia wußte das sie mit der Wahrheit nicht weit kam. Sie brauchte eine Idee. Wie war das?

Der Zwergenbote kam hier nie an.

„Euer Spähtrupp wollte mich nicht zu euch lassen“, sagte Tenia und versuchte dabei so gefährlich zu wirken wie sie es ohnehin war.

„Und was will Elfe von Mir?“

„Ich habe da eine Botschaft für euch.“ 

 

Der Schwatzer

 

Die kleine Gnomenburg viel. Etlichen Treffern von Kanonen hatte sie stand gehalten, bevor sie von den Askula überrannt wurde. Mit kleinen Schleudersitzen, sprangen die überlebenden Gnome nach Atarnar. Immer öfter schafften es ein paar Askula auf die Mauern Atarnars, wo sie entweder in die kleinen Geschützstellungen der Zwerge oder in die Waffen der Lehrer liefen. Während Fendel seine Axt schwang, nutzte Lyam ein Elfenrapier. Die restlichen Lehrer verließen sich einzig auf ihre Magie. Einige Schüler hatten bereits erste Ermüdungserscheinungen und griffen auf Manatränke zurück die sie in Kisten zu sich gestellt hatten. Vor der Eingangspforte loderte seit beginn der Schlacht eine Feuerwelle. Die Askula selbst konzentrierten sich aber eh auf die Schwachstelle, dort wo die Mauer bereits zu Bruch gegangen war und wo das herauf Klettern leichter war. Immer mehr Askula schafften es auf die Mauern. Lyam kämpfte mit magischem Wind und Schwert und musste doch irgendwann einsehen das die Übermacht zu groß war. Dann sah er dass sich die Kanonen auf sie richteten. Fendel packte den Elfen und warf und sich von der Mauer in Hof, als es Krachte.

Die Mauer war durchbrochen. Und die Askula stürmten herein. Auf sie zu lief ein Zwerg aus Metall. Mit einem metallischen lachen warf er ein Netz von sich, bevor er explodierte und die erste Welle der Eindringlinge pulverisierte. Zeit genug dass sich Fendel und Lyam wieder auf die beine rappeln konnten.

Die Zweite Welle ging im Kugelhagel der Zwergen Maschinen unter.

Und weil den Apparaturen die Monition ausging und kein zwerg in der nähe war um sie aufzufüllen schaffte es die dritte Welle in den Innenhof.

Shaldus hätte den ganzen Tag kämpfen können. Sein Herz trauerte als er die vielen toten Schüler sah. Auch einige seiner Kollegen waren gefallen. Die Zwerge hatten einen Ehrenhaften Tod gefunden.

Sie hatten die Schule bis zum Abend hin verteidigt. Nun stürmten die Echsen in den Innenhof. Er würde als ein Magus von Atarnar sterben. Er hätte Elantia gerne noch soviel mitgegeben.

Sein Blick wanderte Richtung Himmel. Ein Schatten war es der ihn hinaufblicken ließ.

Über der Schule schwebte ein langes Flugschiff.

Viele kleine Stäbe schoben sich heraus und vielen in weiten Bögen, vor die Schule, in die Masse der Askula. Kreisartig blieben die Stäbe stecken. An ihnen hangen viele kleine Säckchen. Dann wurde es Hell und Laut. Mit einer gewaltigen Explosion detonierten die Säckchen und sprengten so eine weite freie Fläche in die Angreifer. Einzig ein kleiner Würfel, mit verschiedenen Abbildungen, blieb mittig liegen. Er bewegte sich von allein bis die Abbildung einer Axt nach oben zeigte. Augenblicke später öffnete sich über ihm ein Portal.

 

Tenia schritt als erste hindurch. Vor ihr, Hinter ihr, überall standen erschrockene Askula. Dann schritt auch der Orkhäupling hindurch.

„Du Elfe sprachst Wahrheit“, sagte der Häuptling.

„Besser als so ne Fakeschlacht, neh“, grinste Tenia.

„Viel Besser“, sagte der Häuptling und ließ einen Kriegsschrei erschallen den man noch bis in die Wüste vernehmen konnte. Sofort stürmten schreiende Orks durch das Portal und prallten schnell mit den Echsen aufeinander. Tenia ließ sich von einem Seil, zu Techniks Schiff herauf ziehen.

„So und jetzt zu Magus Shal…“, sagte Elantia noch bevor sie verschwand.

Sie erwachte in ihrem Bett. Sie war nicht mehr durchsichtig. Als sie aufsprang, bemerkte sie auch dass sie nicht mehr fliegen konnte und baselte gegen den Türrahmen.

Draußen knallte es. Schnell war sie im Vorhof, wo sie Arjen sah wie er gegen die Askula kämpfte.

Mit einer Windböhe warf er mehrere Feinde von sich. Dann sah er Elantia. Sein Herz machte einen Freudensprung als er das Mädchen sah, das er so liebte, wie es wieder aufrecht stand.

Dabei übersah er die angreifenden Echsen. Die geschwungene Keule sah er zu Spät. Etwas krachte vom Himmel und begrub den Askula unter sich. Vor ihm erhob sich ein gut zwei Meter großer Mann in einer Rüstung. Sein Körperlanges Schwert bohrte sich durch den toten Körper der Echse.

Dann landeten neben ihm eine dunkelhaarige und eine Blonde Frau, ein glatzköpfiger Mann mit einer Augenbinde und zwei Zwerge.

„Shi Yu. Was an „Bleib oben“ hastu nicht kapiert.“, sagte die dunkelhaarige Frau. „Ich brauche dich noch“.

„Ich schau mich hier nur etwas um“, sagte Shi yu. Ein paar Pfeile die in ihre Richtung flogen fing er ab und warf sie so in Richtung der Schützen zurück, dass sie in ihren Köpfen stecken blieben.

Tenia musste sich eingestehen das dieser Mönch wohl mehr drauf hatte als sie erwartet hatte.

„Wenn du mir versprichst zu überleben darfstu auch mit mischen“.

Shi Yu nickte.

„Dann verteidigen wir mal diese Burg“, rief Theresia und stürmte mit Schwert und Schild den Askula entgegen.

„Helf ihnen“, sagte Tenia knapp.

Garrison nickte kurz und stellte sich dann ebenfalls dem Feind.

Kromik und Tolasch hatten sich gar nicht erst bitten lassen und waren längst am schlachten.

Arjen sah verdutzt auf die Neuankömmlinge. Diese Handvoll Menschen kämpfte ohne jeden Grund für die Magierund gegen eine Übermacht von Echsen und drängten diese Tatsächlich zurück.

Elantia kam freudig klatschend angelaufen, stolperte und viel Kopf über vor Tenias Füße.

Lachend sprang sie auf und deutete auf ein Gebäude.

„Da müssen wir rein“.

„Elantia“, rief Shaldus und umarmte seine Schülerin

„Magus Shaldus. Hihihi. Ich hab die Frau Tenia hergebracht. Jetzt werden wir gerettet.“

Tenia stämmte eine Hand in die Hüfte. Sie wußte warum man sie her geführt hatte, aber immer noch nicht genau was sie nun zu tun hatte.

„Wer seit ihr“, wollte Arjen wissen.

„Die Retter, anscheinend“, sagte Tenia.

„Miss Bree. Führte euch das Schicksal wieder zu mir.“

„Ihr wolltet von Anfang an dass ich mit euch hier komme, stimmts?“

„Das war mein Wunsch.“

„Ja der Gang. Und ihr glaubt immer noch das ich euch nicht bestehle?“

„In Parvare. Der Junge den ihr verfolgt hattet. Euer Herz ist von Leid, nicht von Bosheit gefüllt.“

Tenia erinnerte sich an den Jungen. Sie hatte Shaldus das Geld zurück gebracht und keinen Gedanken daran verschwendet es zu behalten.

„Magus Shaldus“, rief Arjen. „Wie könnt ihr hier so lässig reden. Wir werden angegriffen.“

„Dann hilf bei der Verteidigung“, sagte Shaldus und zeigte auf die Mauern. „Da oben wird etwas Wind benötigt.“

Arjen lief verwirrt los.

„Ihr habt mich also beobachtet?“

„Ich suche schon sehr lange nach jemandem wie euch. Bitte folgt mir.“

„Und Atarnar?“

„Hier kämpfen Orks mit Kraft, Zwerge mit ihrer Technik und Magier. Sofern wir diese Schlacht verlieren wäre mein Vorhaben nicht mehr möglich. Daher haben wir nicht viel Zeit.“

Sie gingen in ein Gebäude. Elantia tänzelte vorweg.

„Kurz um. Wir haben hier eine Bibliothek, sie teilt sich in den erlaubten und verbotenen Teil.

Euere Aufgabe ist es in den verbotenen Teil zu Gelangen.“

Tenia wußte das das nicht so leicht sein konnte wie es klang.

„Beide teile sind mit dem Gang verbunden. Elantia hat sich seit längerem mit diesem Gang beschäftigt. Sie wird ihnen sagen wie sie hindurch gelangen können.“

„Klingt aufregend. Mein Herz mag zwar nicht Boshaft sein, ist aber gewillt überleben zu wollen. Was springt für mich dabei heraus?“

„Was meint ihr?“

„Gefahrenszulage?“

„Ah, schafft es erstmal hindurch. Dann reden wir über eure Bezahlung.“

„Vielleicht stehle ich doch was.“

„Ihr könnt euch sicher vorstellen dass ich mich nicht nur auf eure Fähigkeiten verlassen wollte. Das schlimmste was uns passieren könnte ist wenn etwas entwendet wird. Eure Gesinnung erlaubt euch einen solchen Verrat nicht. Ihr dürft als Bezahlung verlangen was ihr wollt. Und auch wenn ich euch vertraue, bitte ich euch. Fasst dort nichts an was ihr nicht anfassen sollt. Und nehmt um Himmelswillen nichts mit. Diese Bücher sind aus guten Grund dort.“

„Euer Vertrauen ist Naiv, Magier. Wer sagt euch das ich mein Leben für euch riskiere?“

„Dort drüben liegt ein Buch. In diesem steht wie man den Torwächter besiegt, das Portal nach Mun´Itan öffnet und wie man die Säuberung aufhält. Ihr könntet ein entscheidendes Rad im Schicksalsgefüge dieser Welt sein. Vielleicht ist es das ja Wert sein Leben zu riskieren.“

„Was geht mich die Welt an.“

„Das euch eure Vergangenheit immer wieder einholt und das ihr unter ihr Leidet ist nicht zu übersehen. Aber denkt auch an die schöne Zeit in Parvare. Außerdem. Euer Herz ist Rastlos. Aber wenn wir nichts unternehmen wird es bald keine Welt mehr geben die ihr bereisen könntet.“

„Erst ist mein Herz mit leid gefüllt, nun ist es Rastlos. Hört einfach auf zu schwafeln. Sagt mir nur was ich tun soll.“

„Is zu“, rief Elantia.

„Was mein Kind?“

„Die Tür ist zu Magus Shaldus. Wir brauchen den Schlüssel.“

Damit hatte Shaldus nicht gerechnet.

„Der Schlüssel sicher in seinem Gemach. Ich hol den mal“, rief Elantia und lief los.

„Seit ihr so gut sie zu begleiten. Es ist zu Gefährlich dort draußen.“

„Natürlich“, stöhnte Tenia und rannte Elantia hinter her.

Shaldus strich sich durch den Bart. Er spürte dass er wieder auf den Mauern gebraucht wurde.

 

Garrison wuchtete mit weiten Hieben nach dem Feind. Im Gegensatz zu den Orks waren diese Echsen ein Witz. Sie führten zwar ihre Waffen und wußten wie man mit ihnen zu Schlug. Aber das war es dann auch. Sie blockten seine Schläge nicht und wichen auch nicht aus. Sie rannten einfach in seine Klinge. Neben ihm kämpfte die blonde Paladin. Sie schwang ihr Schwert sehr geschickt. Ihre Balance mit dem Schild war perfekt. Schwert und Schild glühten leicht, was ihm verriet das sie sich ein paar Paladin typische Siegel auferlegt hatte. Stärke, Schutz und erhöhte Selbstheilung.

Der Mönch war auf seine Art recht beeindruckend. Er bewegte sich entweder kaum oder zu schnell für das menschliche Auge. Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen ging er seelenruhig durch die Feinde und trat sie von sich.

Ihrem Volk entsprechend schlachteten beide Zwerge sich durch die Echsen. Lachend liefen sie umher und töteten spielen den Feind.

An einer Stelle der Mauern brachen einige Askula in die Schule ein. Shi Yu sprang aus dem Stand auf die Mauer und kickte die Angreifer wieder herunter.

Es dauerte nicht lange bis sie die meisten Askula im Innenhof getötet hatten. Um die heranstürmenden Echsen aufzuhalten setze ein junger Magier seine Windmagie ein. Ein anderer Magier nutze den Wind und setzte die vielen Mauerbrocken in Bewegung. Nach nur kurzer Zeit war die Mauer, zwar mehr schlecht als recht, wieder verschlossen.

Kromik wuchte deine Axt in den letzten Askula.

Theresia stützte sich auf ihr Schwert und atmete tief durch.

„Gute Arbeit, Vampir“, rief Kromik.

Theresia grinste, als ihr plötzlich ihr Schwert aus der Hand geschlagen wurde und sich der Spitze eines langen Schwertes gegenüber sah.

Garrison hätte es wissen müssen. Er währe fast drauf herein gefallen. Seit er sie das erstemal gesehen hatte wußte er das etwas mit ihr nicht stimmte. Schnell hatte er sie entwaffnet und hielt ihr sein Schwert entgegen. Sie konnte noch soweit nach hinten stolpern. Die Spitze seiner Klinge wich nicht von ihrer Kehle und ließ sie zurück weichen bis sie mit dem Rücken an einer Wand stand.

„So, Bekehrer. In der Rüstung ihrer Ahnen.“

„Ich bin…“, begann Theresia.

„…ein Vampier“, sagte Garrison. „ Deine Absichten sind durchschaut.“

„Und was sind meine Absichten“, zischte Theresia.

„Wesen der Finsternis. Du schleichst dich in unser Vertrauen. Aber dieses Elfenblut bleibt dir verwehrt.“

„Hey großer“, sagte Kromik. „Die is Ok.“

„Sie ist ein Geschwür was von der Welt getilgt gehört.“

„Mau,miu, mouw“, sagte Meow.

„Meow sagt das die Vampirin es ernst meint“, übersetzte Kromik. „Nur ihre dunkle Seite sei gefährlich.“

„Das reicht mir nicht“, sagte Garrison. „Zeig mir deine dunkle Seite, Sauger.“

„Die kommt erst zum Vorschein wenn es Nacht wird“, sagte Theresia.

„Nein. Du versaust es. Ich werde…“

„Wirst du nicht“, sagte Theresia.

„Was werde ich nicht“, fragte Garrison.

„Nicht du. Paladin. Ich meine Sie.“

„Wer sie“, fragte Kromik.

Etwas lautes zischte durch die Luft.

„In Deckung“, rief einer der Magier.

Die Wand hinter Theresia zerbarst in einer lauten Explosion und begrub sie und Garrison unter sich.

Kromik und Tolasch standen weit genug entfernt. Meow wurde von einem umherfliegenden Stein getroffen und fiel zu Boden. Einen auf sie herabstürzenden Stein fing Kromik grade noch ab.

Dann nahm er die kleine Elfe und legte sie auf seine Schulter.

„Musste aufpassen.“

„Mauuh“, sagte Meow und hielt sich den schmerzenden Kopf.

Vor ihnen war die Wand zerbrochen und bildete einen neuen Durchgang für die Askula.

Außerhalb kämpften Orks gegen Echsen und hielten die Oberhand.

Über ihnen verschwand die Sonne hinter dem Horizont.

Garrison drückte die Steine über sich weg und sah sich dann der Vampirin gegenüber. Ihre Hautfarbe war der eines Drows gewichen und ihre Haare hatten sich Blutrot gefärbt.

Einem heranstürmenden Askula, wuchtete sie ihre Hand in die Brust und riss ihm das Herz heraus.

Sie hielt es dem Paladin hin. Sie brauchte Zeit. Der Paladin war mächtig. Sie würde es nicht leicht mit ihm haben. Er durfte sie nicht aufhalten.

„Zur Not trink ich auch das“, sagte Theresia und biss in das Herz. Dann wandte sie sich an die Angreifer und sprang sie schreiend an.

Garrison packte grade noch sein Schwert und zog es einem Askula senkrecht durch den Körper.

Mit den Askula drangen auch die Orks in die Schule ein und bekämpften den Feind.

Dann brach auch eine weitere Mauer ein und weitere Askula drangen herein.

Nicht lange und der Innenhof war mit den kämpfenden Parteien gefüllt.

 

Zwischen dem ganzen Gewühl sah Garrison das Mädchen Elantia und kurz dahinter Tenia Bree.

Sie folgte dem Mädchen in einen Turm. Ihnen selbst folgten ein paar Askula mit dicken Armbrüsten.

Er musste zum Turm, sah sich aber plötzlich einem ungewöhnlich großen Askula gegen über.

Die Vorhut war beinahe zur Gänze Besiegt. Nun kamen die Berserker und Bogenschützen.

Kraftvoll schlug sein Schwert gegen eine breite meterlange Keule und bot der Echse ein Kraftduell.

Als er das Duell löste um Schwung holen zu können bohrten sich 2 dicke Bolzen durch seine Rüstung in seine Brust. Vom Schmerz geschockt ging er auf die Knie.

Shaldus hatte sich indes in die Schlacht im Innenhof beteiligt und sah wie der Paladin auf die Knie ging. Schnell rief er einen Heilzauber hervor und rammte ihn in den Boden, wo er Blitzartig auf Garrison zu schoß. Geheilt und neu gestärkt griff dieser hämisch grinsend nach seinem Schwert und zog es dem Askula durch den Leib. Dann riss er sich die Pfeile aufs dem Körper.

„Schleuder mich hoch. Ich rette sie“, rief Theresia.

„Wage es in ihre Nähe zu treten.“

„Du dummer Mensch. Mein Durst ist gestillt. Ich schwor sie zu retten. Du wirst dort oben nur noch ihre Leiche vorfinden. Schleudere mich hoch. Ich kann sie retten.“

Er vertraute ihr nicht. Überhaupt nicht. Er hätte ihr das Schwert durch den Leib getrieben. Aber er kam tatsächlich nicht schnell genug zum Turm. Es würde zu lange dauern sich durch die Masse an Echsen zu kämpfen. Dazu setzten ihm die Berserker schon genug zu. Der Mönch wäre eine Option aber der war nicht zu sehen. Sie war wirklich die einzige Rettung für ihren Schützling.

Als er einen weiteren Berserker tötete sah er das ein ein paar Augenblicke hatte uns stellte sein Schwert horizontal.

Theresia sprang sofort auf die Klinge. Die heilige Macht dir der Klinge inne wohnte brachte ihre Schuhe zum Qualmen.

„Wage eine Dummheit und ich jage dich.“

„Das gilt auch für mich“, sagte ihre menschliche Seite.

Dann drehte er sich um sich selbst und schwang sein Schwert so dass er die Vampirin in die Luft beförderte. Theresia steuerte genau auf ein Fenster des Turmes zu.

 

Tenia lief und schoß ohne zu schauen nach hinten. Durch die Kreisrunde Form des Turmes konnte sie nicht sehen wie viele Feinde sie im Nacken hatte.

„Ist oben eine Tür, die man verschließen konnte?“

„Ja, Magus Eishaupt hat da eine eingebaut gehabt.“

Oben angekommen rannte Elantia gleich in den Raum. Tenia drückte die dicke Holztür zu und suchte den Riegel.

„Und wie mache ich die zu?“, rief Tenia und schaute nur fragende Eugen Elantias. „Such den Schlüssel.“

Elantia kramte auf einem Schreibtisch, während Tenia einen anderen Tisch umwarf und ihn schützend vor sich stellte. Dann drücken die Askula die Tür auf. Tenia schoß, Die Askula schoßen zurück. Doch während ihre Nadeln in die dicke Hornhaut der Echsen bohrten, durchschlugen die dicken Bolzen ihrer Armbrüste ihren Tisch. Sie hatte hinter dem Holz keinen Schutz und sprang nach vorne. Sie zielte auf Hals und Augen und traf. Seines Augenlichts beraubt stürzte eine Echse Rückwärts und schoß dabei einer anderen Echse in den Wanst.

„Ela, beeil dich.“, rief Tenia, während sie einen Bolzen zur Seite trat.

„Soll ich eben Blitzeln?“

„Was ist Blitzeln?“

Elantia schaute zur Tür wo sich gleich drei Echsen gleichzeitig hereindrängten.

Ein blauer Schimmer erhellte ihre Hände bevor ein grellend blauer Blitz auf die Eindringlinge zu schnellte und sie röstete. Ein Askula hatte die Gefahr zuvor erkannt und war rechtzeitig in den Raum gesprungen und stand nun vor Elantia auf dem Schreibtisch und zielte mit der Armbrust auf ihren Kopf. Gleichzeitig brach etwas durch eins der Fenster. Von der Rüstung her war es Theresia, nur das sie nun eine dunkle Haut und eine rote Haarfarbe hatte. Mit einem Raubtierhaften schrei riss sie den Askula vom Tisch und schleuderte ihn in den Gang zurück, gegen ein paar seiner Kollegen. Zwei anderen riss sie die Armbrüste aus den Händen und wendete sie gegen die Besitzer. Mit lautem gerumpel vielen die Feinde die Treppe des Turmes zurück.

„Ich hab ihn“, rief Elantia und hielt einen nichtssagenden Schlüssel hoch. Erst auf dem zweiten Blick sah Tenia das der Schlüssel leicht rauchte.

Mit einem dank wollte sie sich an die veränderte Theresia wenden als diese auf sie zu sprang und am Hals packte. Mit einer unmenschlichen Kraft wuchtete Theresia sie gegen eine Wand.  Weiße Vampirhafte Zähne kamen zum Vorschein.

„Endlich“, zischte die Vampirin. „Endlich ist dein Blut mein. Schau mich an.“

Tenia blieb die Luft weg. Die Augen der Drow färbten sich Weiß und wieder überkam sie dieses Gefühl von innerer Zufriedenheit, wie sie es zuvor, in der Seitengasse der Taverne gespürt hatte.

Elantia stand nur da und schaute beiden interessiert zu.

Erst als weitere Askula in den Raum drängten unterbrach Theresia wieder den Kontakt und stürzte sich auf die Echsen.

Tenia kämpfte mit ihrem Bewußtsein. Sie wurde in ihrer Jugend schonmal von einer Drow verzaubert, aber dieses Mal war es anders.

„Raus“, keuchte Tenia und packte Elantia am Arm. Ihre beiden Handarmbrüste waren wieder verstaut und der einzige Weg hinaus war der durch das Fenster.

„Kannst du Fliegen oder so.“

„Ne aber schweben wenn ich will.“

„Dann schweb“, rief Tenia und stürzte sich mit der jungen Magierin durch das Fenster.

Theresia war zu lange von den Askula abgelenkt. Sie sah nur noch wie Beide aus dem Fenster stürzten. Diese kurze Unkonzentriertheit nutze ein Askula, dessen Haut noch leichte blitzte, und schoß seine Bolzen in ihre Brust. Erst war er dem tödlichen Blitz entkommen und nun nagelte er mit seiner Armbrust einen Feind an die Wand. Theresia zog den Bolzen aus ihrem Körper und fing sich gleich einen zweiten ein. Etwas Pfeifte. Eine Kanonenkugel durchschlug den Turm und brachte ihn zum Einsturz.

Tenia klammerte sich an Elantias Rücken während sie langsam zu Boden schwebten. Es krachte über ihnen und dicke Steinbrocken fielen ihnen entgegen. Kurz vor dem Boden sprang Tenia herunter und tötete ein par Askula so das Elantia frei landen konnte. Ihrem Weg zur Bibliothek folgten Garrison und Kromik. Tolasch kämpfte indes weiter während eine weißhaarige Drow ein Schutzschild um ihn zauberte. Erst als die Vierköpfige Gruppe im Gebäude verschwunden war folgte er auch und ihm die Drow. Hinter ihnen krabbelte ein Askula aus den Trümmern des Turmes. Seine Haut blitzte leicht.

„Siehst müde aus, Weib“, sagte Tolasch. Ihm war klar dass diese Frau ihm in den letzten Minuten des Öfteren das Leben gerettet hatte. Allerdings kämpfte sie nicht und da er sie mit schützen musste glich sich das aus.

„Ich habe Tage lang ein Schutzschild um Atarnar erhalten. Ich denke ich darf Müde sein.“

Hinter ihnen stürmten neue Askula in das Gebäude. Tolasch wuchtete seine Axt.

„Was machen wir hier drin“, fragte die Drow.

„Mein Kollege schützt eine Elfe, die hier eine Mission hat. Ich sorge dafür das sie Zeit für ihre Mission haben.“

„Was für eine Mission?“

„Was nicht. Aber es soll wohl alle retten können.“

„Dann kämpft, Zwerg. Ich schütze euch.“

 

Elantia schloss auf und lief mit Tenia gleich zum Gang. Garrison und Kromik bekämpften die anstürmenden Askula und warfen dann die Pforte zu. Einen Riegel gab es nicht.

„Kann man von innen abschließen?“, rief Garrison.

„Nehein“, rief Elantia zurück.

Und schon polterten die ersten Echsen gegen die Tür. Garrison und Kromik stämmten sich dagegen.

 

Tolasch sah die Askula wie sie gegen die Pforte anrannten und stürzte sich mit seiner Axt in die kleine Gruppe. Danke des Schutzes was die Drow ihm aufgelegt hatte besiegte er die kleine übermacht sehr schnell. Erschöpft ließ die Magierin die Arme sinken.

„Das ist die Bibliothek. Ob Shaldus einen Weg gefunden hat in den verbotenen Bereich zu gelangen. Ich bin übrigends Larva.“

„Tolasch“, antwortete der Zwerg kurz und grinste. „Gleich kommt die nächste Welle. Habt ihr noch Kraft Larva?“

„Ich bin ziemlich am Ende das muss ich gestehen. Aber ich kämpfe bis zum letzten.“

 Ein Pfeil flog in ihre Richtung und traf Tolasch in die Schulter. Wütend zog er ihn wieder heraus.

„Tut mir Leid“, sagte Larva und ließ gleich ihre Magie frei. Doch anstatt Gewöhnlichen Askula kamen die größeren Berserker angelaufen. Selbst für einen erfahrenden Krieger wie Tolasch war schon Berserker ein kleiner Kraft aufwand. Dann prallte Metall auf Metall. Tolasch nutze seine größe und wirbelte herum. Er durfte kein Ziel abgeben. Solange er zu schnell für die trägen Berserker war, hatte er einen Vorteil. Doch mitten im Getümmel ließ er Larva außer acht. Wieder zischte ein Pfeil und traf die Drow in den Bauch. Larva spuckte Blut, versuchte aber den Schild um den Zwerg aufrecht zu erhalten. Einen weiteren Pfeil fing Tolasch ab.

„Ich kann nicht mehr“, keuchte Larva.

„Dann lass das Schild weg“, sagte Tolasch und sprang mit einem Kampfschrei zurück zu den Berserken. Seine Axt war für den Angriff geschaffen. Er musste nicht verteidigen. Wieder surrte ein Pfeil und wieder einer. Er konnte sie nicht blocken. Erst als bereits Fünf Pfeile in ihm steckten verließen ihn seine Kräfte. Er hatte beinahe alle Berserker getötet. Er hatte viel Zeit für seinen Freund rausgeschlagen. Und dann kam die nächste Welle. Der Axtstreich in seine Richtung war das letzte was er sah.

Larva sah wie der Zwerg starb. Sie konnte ihm nicht mehr helfen. Dann standen diese Viecher auch vor ihr und wuchteten mit riesigen Waffen auf sie ein. Mit aller Kraft hielt sie eine Blase aufrecht, die sie Schützte. Doch mit jedem Schlag schwand ihre Kraft. Und nur wenig später brach sie Bewusstlos zusammen. Wie die Berserker sie töteten, bekam sie nicht mehr mit.

 

Tenia stand mit Elantia vor dem Gang und sah an dessen Ende eine Wand. So unscheinbar der Gang auch aussah, wußte sie die Gefährlichkeit von heimlichen Fallen einzuschätzen

„Da ist eine Wand, am Ende.“

„Ja. Aber die ist nicht echt. Da kann man so durchgehen.“

Wie schon bei ihrer Freundin Daphne zuvor zauberte sie ein kleines gelbes Licht hervor, das sofort in den Gang flog und dort die Stellen mit Rot markierte wo es gefährlich wurde. Schnell hangen viele Gelbe und Rote Lichter im Gang.

„Zwischen den Roten ists gefährlich. Ich hab das schon versucht gehabt.“

„Und was passiert da vorne, bei dem ersten Roten Licht?“

„Oh, da kommt Feuer von allen Seiten. Du musst echt schnell sein.“

„Feuer von allen Seiten sagst du. Nun gut.“

Sie wollte keine Zeit verlieren. Wahrscheinlich war es dumm und…ne einfach nur dumm.

Sie könnte ein ruhiges schönes Leben führen, wie sie es in den letzten Jahren getan hatte.

Sie holte sich den Nervenkitzel immer dann wann sie es brauchte. Ihr Heim war zerstört. Sie hatte nix mehr. Keinen Ort an dem sie zurück kehren konnte. Vor ihr war dieser unscheinbare Gang. Mit magischen Fallen. Was immer da lauerte könnte sie umbringen. Ja. Das ist war es was sie brauchte.

Dann lief sie los. Zwischen den beiden roten Lichtern war es gefährlich. Sie passierte das erste rote Licht. Es wurde heiß. Neben ihr schoß ein Feuerschwall auf sie zu. Ihr Körper sprang automatisch. Feuer über ihr. Ihre Beine stießen sich an der Wand ab. Feuer unter ihr, sie warf sich nach vorne. Feuer von beiden Seiten. Ein Salto zurück. Wieder Feuer vor ihr. Wieder ein Salto zurück.

Und dann stand sie wieder am Anfang.

„Schaffstu das Miss Bree.“

„Sag doch Tenia“, schlug Tenia vor.

„Dann sag ich…Teni.“

Sie brauchte jetzt positive Gedanken. Ihre Sinne hatten die Intervalle der Fallen durchschaut.

Rechts, Oben, Unten, Links, Rechts Links Gleichzeitig, Oben Unten Gleichzeitig.

Wieder sprang sie hinein und wich dem Feuer wie selbstverständlich aus. Dann passierte sie das Rote Licht. Nicht weit glühte das nächste Rote Licht. Ihre Schuhe dampften etwas.

„Boa, das war ja Coooool.

„Und jetzt?“ 

„Jetzt kommen Dornen von allen Seiten“, rief Elantia.

„Von allen Seiten?“

Tenia band sich den Schuh auf und warf ihn in den Gang, wobei sie die Schnürsenkel fest hielt.

Sofort zischten von zwei Seiten dicke Bolzen aus den Wänden. In den Wänden selbst waren keine Löcher eingelassen. Die Bolzen drangen einfach wie Geister durch die Wand.

„Schaffst du das?“, rief Elantia

„Klar“, rief Tenia zurück während sie sich den Schuh wieder anzog.

Ihre Handarmbrüste, waren ihr hierbei keine Hilfe. Sie zog ihre Dolche.

Sie durfte nur ein kleines Ziel bieten. Dann sprang sie mit einem Salto in den Gang.

Mit angezogenen Beinen drehte sie sich so schnell in der Luft das sie die Bolzen die von beiden Seiten auf sie zugeschossen kamen, mit den Dolchen abwehren konnte. Dann landete sie wieder hinter der dem Roten Licht.

„Boaaaa, du bist die schellstigste Frau die ich je gesehen habe“, rief Elantia.

„Kannste mal sehen“, sagte Tenia und grinste. Das Gefühl das eigene Leben zu riskieren und irgendwie selbstzerstörerisch zu handeln berauschte sie. „Was kommt jetzt?“

„Oh, das, hm. Das weiß ich nicht. Soweit habe ich noch nicht gesehen gehabt.“

Wieder zog sie ihren Schuh aus und warf ihn hinein. Nichts passierte. An den Schnüren zurück geholt, warf sie ihn noch ein Stück weiter hinein. Der Boden fror ein. Aber nicht der Schuh. Auch setzte ein sanfter Wind ein.

Ihr war klar das Wind das Opfer über den vereisten Boden in eine Falle treiben sollte.

„Weißtu was passiert?“

„Ich denke schon. Kannst du Magier hier wirken, Elantia?“

„Ich weiß nicht. Warum?“

„Ich könnte ein paar Spikes gebrauchen.“

„Was ist Spikes?“

„Das sind so kleine… wie Nägel an den Schuhen.“

„Du willst Nägel an die Schuhe?“

„Ach, weißte. Is egal. Ich schaffs auch so.“

Mit der Ungewissheit im Rücken sprang sie los. Sofort vereiste der Boden unter ihr und Wind drückte sie nach vorne in Richtung Sicheren Bereich. Eine Falle wollte sich aber nicht erkenntlich zeigen. Erst als es begann von der Decke zu rieseln, begriff sie. Auf eine unnatürlich schnelle Weise brach die Decke über ihr zusammen und viel in dicken Brocken zu Boden. Immer im letzten Moment drückte sie sich von den Brocken weg und unter ihnen her. Einige kleine Brocken knallten ihr gegen den Kopf und nahmen ihre Bewusstsein. Sie hatte es fast zum Sicheren Bereich geschafft als der Wind von vorne einsetzte und sie wieder zurück drängte. Über ihr schien das gesamte Gebäude einzustürzen. Ihre Füße stolperten über die liegen gebliebenen Brocken.

 

Elantia sah indes wie Tenia vorwärts und Rückwärts durch den Gang stolperte. Eine Falle war nicht zu erkennen. Sie lief einfach nur Vorwärts und Rückwärts in einem leeren Gang. Aber egal was sie dort sah und erlebte, hatte ihr eine Platzwunde am Kopf zugefügt.

 

Um der fallenden Decke auszuweichen sprang sie zur Seite und wollte dabei den Schutt am Boden nutzen. Doch anstatt Sicherheit zu geben, rutschte auch das Geröll weg. Nach dem Gleichgewicht greifend fiel sie gegen einen Stein. Trotzdem schaffte sie es irgendwie sich abzufangen und mit einer geschickten Körperdrehung, den fallenden Steinen auszuweichen.

Dann setzte der Wind wieder von hinten ein und drückte sie nach vorne. Ihre Hand streifte die Wand.

Sie war nicht kalt. Mit dem Schwung des Windes war sie an der Wand und lief an ihr entlang. Einem Deckenstück wich sie aus und wechselte mit einem geschickten Sprung die Wandseite und lief an ihr weiter. Als der Wind wieder von vorne einsetzte spang sie nach vorne und bohrte ihre Dolche in den Boden vor sich. Dabei krachte ein Brocken auf ihren Knöchel. Mit einem Schmerzensschrei wuchtete sie sich nach vorne in den sicheren Bereich, der zu ihrer Überraschung nur ein paa cm weit war. Ohne es zu bemerken hatte sie bereits das nächste rote Licht passiert. Und dann fiel sie. Der Boden war verschwunden. Sie viel kurz in die Dunkelheit. Wasser. Sie kam in Wasser auf. Danke ihrer Elfenaugen sah sie wenigstens einige Umrisse. Ihr Fuss schmerzte. Sie schwamm in einem Becken. Am anderen Ende führte eine Leiter heraus. Im Wasser eingelassen waren mehrere Mauern. Vorsichtig tastete sie sich an den Wänden entlang. Die Struktur war glatt und glasig. Als sie sich weiter unter das Wasser herunter tastete bemerkte sie eine kleine Öffnung. Grade als sie beschloss hindurch zu schwimmen als etwas ihren Fuß streifte. Erschrocken machte sie eine schnelle Bewegung mit der sie ins nächste Becken schwamm. Nur wenige Wimpernschläge später klatschte etwas an die Wand. Sie konnte nicht sehen was es war. Aber dem Umriss zufolge saugte es sich an die Glaswand. Sie war in Becken gefallen wo irgendetwas drin war. Wäre auch zu einfach gewesen bei Finsternis einfach nur durch ein paar Becken zu schwimmen. Dann löste sich das saugende etwas vom Glas und verschwand. Sanfte Schwimmbewegungen waren zu vernehmen. Etwas drückte sich durch die kleine Öffnung durch die Tenia zuvor geschwommen war. So schnell sie konnte war sie an der nächsten Wand und tastete sie nach einer Öffnung ab. Wieder berührte etwas ihren Fuss und umklammerte ihn. Ohne darüber nach zu denken trat sie es von sich und suchte die Wand weiter ab. Sie fand die Öffnung sehr tief. Ihre Hände wollten sich grade hindurch drücken als das etwas wieder ihren Fuss umschlang und sie zurück zog. Ihr Dolch löste sie von dem unbekannten Feind. Nach dem sie im dritten Becken Luft geholt hatte, klatschte wieder etwas gegen die Glaswand. Gleich mehrere Dinger saugten sich an die Wand. Und dann mit einer schnellen Bewegung war es auch im dritten Becken. Tenia hatte die letzte Glaswand noch gar nicht erreicht, als wieder etwas ihre Füße umwickelte und in die Tiefe zog. Von überall berühren Tentakel ihre Körper und versuchten sich um ihre Gliedmaßen zu wickeln. Sie fühlte wie sie in etwas einsackte. Etwas saugte ihre Füße in sich hinen. Mit mühe griff sie eine Handarmbrust und schoss. Wohin wußte sie nicht. Einfach nach unten auf das Ding.

Und endlich lösten sich ihre Fesseln. Nur der Tentakel an ihrem Fuss löste sich nicht und zog sie wild durch das Wasser. Über dem Wasser schleuderte der Tentakel ihren Körper gegen die Glaswände.

Sie zielte nicht. Sie schoss einfach ins Wasser und auf das lange Etwas was sie in der Luft hielt.

Schmerzhaft knallte sie auf die dritte Wand. Der Tentakel löste sich. Ihr Fuss brannte. Nicht nur das ein dicker Stein ihren Knöchel blasiert hatte, jetzt hatte auch etwas am gleichen Fuss gepackt und sie durch die Luft geschleudert. Sie war hart gegen die Wände geprallt. Leicht entkräftet ließ sie sich in das vierte Becken. Die Leiter war nicht weit. Ihre Finger umschlossen die erste Sprosse als sie bemerkte wie das Wasser abgelassen wurde. Und wieder war da etwas was ihren Fuss umschloss.

„Nicht immer den selben“, stöhnte Tenia. Dann wurde sie wieder in die Tiefe gezogen und fand sich schnell auf dem nackten Beckenboden wieder. Vor ihr bewegte sich etwas und kam kriechen näher.

Schlagartig erhellten sich die Becken. Das plötzliche Licht blendete sie. Vor ihr kroch ein seltsam aussehender Kraken über den Boden. Oder war es ein Oktopus? Wieder packten etliche Fänge ihre Beine und zogen sie auf ein geiferndes Maul zu.

Tenia schoss. Es war ihr egal ob sie ihr Magazin verballerte. Sie schoß bis ihre Handarmbrüste nur noch klickte und keine Bolzen mehr von sich gab. Seit sie diese Waffen erhalten hatte, hatte sie sie nicht mehr aufgefüllt. Nun waren sie leer. Das Vieh vor ihr rührte sich nicht mehr.

Über ihr war die Leiter. Sie könnte springen, doch ihr Fuss gab nach.

Kurzdarauf nahm sie trotzdem Sposse für Sprosse der Leiter. Einen der Tantakel als Seil zu missbrauchen um zur Leiter zugelangen war sowohl Brilliant als auch Eklig.

Völlig durchnässt kroch sie wieder in den Gang zurück.

„Wo warstu denn?“, rief Elantia die nur gesehen hatte wie Tenia im Boden verschwunden war und Pitschnass wieder heraus krabbelte.

Tenia rollte sich auf den Rücken und streifte den Schuh von ihrem Schmerzenden Fuß. Ihr Knöchel war leicht angeschwollen.

„Kannst du Heilen, Elantia?“

„Ich kann Kratzer und blaue Flecken weg machen.“

„Mach das bei mir.“

„Oh. Das kann ich nur durch Berührung.“

„Scheiße“, stöhnte Tenia und quälte sich dann wieder hoch.

„Was ist mit deinem Fuß?“, fragte Elantia als sie sah das Tenia nicht mehr richtig auftrat.

„Nichts, nichts“, log Tenia und humpelte hinter das letzte rote Licht. Es war egal was käme. Aufgeben konnte sie jetzt nicht. Entweder sie schaffte es durch oder sie starb bei dem Versuch.

Der Abstand zwischen den beiden roten Lichtern war relativ gering. Etwas spektakuläres konnte nicht kommen. Sie hatte die Wand fast erreicht als sie in jener ein Gesicht erkannte. Und wie ein Geist stieg durch die Wand eine junge Elfe mit langen blonden Haaren. Ihr Blick war ernst. In der Hand hielt sie ein Elfentypisches Schwert.

„Fara?“, sagte Tenia mit unterdrückter Stimme. Sie erkannte sofort ihre alte Freundin. „Aber du bist Tod.“

Die Elfe grinste sie angriffslustig an und stach zu.

Tenia hatte ihre Freundin einst sterben sehen. Auch damals hatten sie gegeneinander gekämpft. Doch dieses Mal war es nicht, konnte es nicht echt sein. Im Gegensatz zu der Klinge die sich in Tenias Rippen bohrte. Lachend zog die Elfe ihre Klinge aus Tenias Körper und sah zu wie diese sich abknien musste.

„Elaaa?“ rief Tenia vor Schmerzen.

„Jahaaa?“

„Siehst du eine Elfe vor mir.“

„Neheeiiinn. Da is nix.“

„Dacht ich mir“, flüsterte Tenia und quälte sich auf die Beine. Sie kannte ganz andere Illusionen. „Das ist nicht echt. Da ist nicht echt.“

Wieder stach die Elfe zu. Und wieder.

„Das reicht“, brüllte Tenia. „DU bist Tod, DU bist nicht echt. Finde endlich deine Ruhe. Dann kann ich es auch.“

Die Elfe ihr gegenüber schaute erst verwirrt, forderte dann aber Tenia weiter zum Kampf auf.

„Ich kämpfe nicht gegen dich.“

Mit langsamen Schritten stolperte Tenia auf die Elfe zu und umarmte sie. Das sich die Klinge durch ihren Körper bohrte interessierte sie nicht. Und auch wenn ihre einstige Freundin eine Illusion war, konnte sie sie umfassen und an sich drücken.

„Ich verzeihe dir, Fara. Ich verzeihe dir.“

Und als wenn Tenia mit ihren Worten einen inneren Bann gebrochen hätte, atmete die Elfe tief durch und löste sich auf. Tenia sank zu Boden. Der Schmerz der unechten Wunden wollte nicht verschwinden. Ihr Blut färbte den Boden. Ihr Bewußtsein schwand. Vor ihr wurde die Wand wässrig, wie ein Portal. Sie konnte durch. Sie hatte es geschafft.

„Jaaaaa du hast es geschaaaaft“, rief Elantia.

Tenia konnte nicht mehr. Ihre Kraft war dahin. Nun starb sie doch noch. Mit jedem Herzschlag wurde mehr Blut aus ihrem Körper gepumpt. Es hätte schlimmer sein können.

 

Garrison hatte seine gute Mühe die Pforte verschlossen zu halten. Erst war von draußen Kampflärm zu vernehmen, dann begann das anrennen gegen die Pforte.

„Lass mich da raus“, sagte Kromik. „Ich hau die wech.“

„Was machen die beiden?“

Kromik lunzte durch die Regale zum Gang.

„Die Elfe is drin und so wie sich die Kurze freut scheint es gut zu laufen.“

„Was machen die da eigentlich.“

„Kein Plan.“

Wieder polterte es.

„Wie viele sind denn da draußen“, rief Kromik.

„Wenn es zu viele sind schaffen wir das nicht.“

„Mehr Optimismus, Lichtschwinger.“

„Warum verschließen wir die Pforte nicht wieder mit dem Schlüssel. Wegen dem magischen Schutz.“

„Kurze“, rief Kromik.

„Mäd…. Elaaa“, rief Garrison.

„Ja?“

„Bring uns den Schlüssel.“

„Tenia is grad im Boden versunken.“

„Egal“, rief Garrison. „Bring uns den Schlüssel.“

Elantia kam sofort und warf Kromik den Schlüssel zu. Dann lief sie wieder zurück.

„Der passt nicht“, sagte Kromik, während er im Schloss herum stocherte.

„Die kann man nur von außen abschließen“, rief Elantia.

Garrison und Kromik knirschten gleichzeitig mit den Zähnen.

Kurzzeitig wurde es still hinter der Tür. Dann polterte es erneut los und Hack Geräusche waren zu vernehmen. Nur Augenblicke später durchbrach die erste Axt die Tür und ein Echsengesicht spähte hindurch, das Garrison wieder in den Flur zurück boxte.

Ein paar blitzende Pfeile zischten durch die kleine Öffnung.

„Jaaaaa du hast es geschaaaaft“, rief Elantia.

Und als wenn ihre Worte ihr Schicksal einleuten sollten, brach die Tür. Etliche Berserker standen Garrison gegenüber. Ein Askula mit einer Armbrust sprang an ihm vorbei. Er entwich Kromiks Äxten. Seine schuppige Haut blitzte. Der Mensch und Zwerge waren zu nah. Aber da war noch was. Weit genug weg um zu schießen. Der Askula zielte schnell. Kromik schlug ihm die Armbrust in Zwei. Doch der Bolzen flog bereits.

 

Daphne wachte auf als sie merkte das sich jemand über sie beugte.

Über ihr stand Magus Eishaupt.

„Schön dich wieder wach zu sehen“, sagte er mit sanfter Stimme.

„Was ist passiert?“, wollte Daphne wissen. Schnell taste sie ihren Körper ab als sie begriff.

„Ich lebe noch.“

„Ja tust du. Aber es war sehr knapp.“

„Ich habe es nicht geschafft.“

„Nein. Und da bin ich auch sehr froh drüber.“

Von draußen schallte Kampflärm herein.

„Was ist da draußen?“

„Die Askula greifen an.“

„Was?“ Daphne war sofort auf den Beinen und am Fenster.

Da waren die Echsen. Und da waren Zwerge mit seltsamen Apparaturen und die Orks. Und da waren ihrer Lehrer und Mitschüler. Sie alle kämpften gegen die Echsen.

„Tut dir nichts mehr weh.“

„Nein ich… wo ist Ela?“

„Elantia? Sofern Shaldus einen Weg gefunden hat. Wird sie in der Bibliothek sein.“

Daphne rannte sofort los und verwandelte sich schnell in ihre Hunde Gestalt.

Eishaupt schaute ihr hinter her.

„Ich muss Fendel für seine Heilkunst danken.“

Daphne rannte durch die Gänge bis in den Hof. Die vielen Echsen wirkten aus der Nähe noch viel Furchteinflößender. Am Boden lagen ein paar Schüler die sie gut kannte.

Ihre Freundin war nirgends zu sehen. Es war nicht leicht den vielen Feinden auszuweichen. Sie hätte ihre Bärengestalt nutzen können, sie hätte helfen können.

Schnell war sie im Gang zur Bibliothek. Allerdings waren an der Pforte mehrere der großen Echsen. Sie wuchteten die Tür auf und drangen hinein. Eine Echse war kleiner als die anderen. Sie war als erste hinein. Daphne nutzte die Unkoordinierte Gewalt mit der die Echsen die Bibliothek stürmten und lief zwischen ihnen her. Ein großer Mensch wuchtete mit seinem langen Schwert gegen die Angreifer. Die kleinere Echse mit der Armbrust zielte auf… Elantia. Ein Zwerg schlug der Echse die Waffe aus der Hand. Für Daphne war es Zeit die Gestalt in etwas Größeres zu wechseln.

 

Irgendwas packte Tenia durch die Wand und zog sie hindurch. Sie hatte den Gang grade zu Gänze verlassen als der Schmerz schlagartig abklang. Die magischen Wunden schlossen sich Augenblicklich.

Über stand ein eine kümmerliche nackte kleine Gestalt.

„Menno grüßt Mackerweibchen.“

„Hä“, war das einzige was sie antworten konnte.

„Mackerweibchen keine Wunden mehr.“

„Wer bist du.“

„Menno ist Menno.“

Wieder auf den Füßen schaute sie zurück in den Gang. Elantia stand da und jubelte.

„Du musst jetzt das Buch finden“, rief sie. „Du musst nach…“

Elantias Brust zuckte leicht nach vorne. Eine Bolzenspitze lugte aus ihrem Gewand heraus.

Verwirrt schaute sie auf das lange spitze Ding das durch ihren Körper gedrungen war und tastete nach der Spitze.

Gleichzeitig wurde die Wand wieder fest und Tenia prügelte gegen harten Stein.

„NEIN“, brüllte Tenia. „Sie ist noch ein Kind.“

Ihr Faust schlug gegen die Wand. Menno musste zusehen wie das Mackerweibchen auf die Knie rutschte und weinte. Er wußte dass es ein Geschenk brauchte.

 

Wo der Bär aufeinmal herkam wußte er nicht. Aber er half die Askula zu töten.

Kromik war sofort bei dem jungen Magiermädchen als es nach hinten kippte. Kraftlos viel sie ihm in die Arme. Fast Zeitgleich tauchte neben ihm ein Mädchen mit Katzenohren auf. Der Bär war wieder verschwunden. Sie musste eine Kyaka sein.

„Ela, oh nein, Ela, Ela.“

Elantia selbst spührte das etwas nicht in Ordnung war. Sie fühlte sich schwach. Über ihr war der Zwerg. Er hatte einen lustigen Bart. Da hang sogar was drin. Vorsichtig berührte sie das Gestrüpp.

„Das fühlt sich aber komisch an“, flüsterte sie. Sie konnte nicht mehr normal sprechen. Dann umhüllte sie Dunkelheit.

Kromik und Daphne mussten mit ansehen wie Elantias Hand zu Boden viel. Meow saß auf Kromiks Schulter und hielt sich weinend die Hände vor das Gesicht.

 

Shaldus war mitten im Getümmel als er ein Stechen im Herzen spürte. Irgendetwas Schreckliches war geschehen. Sofort dachte er an seine Schülerin. Sein Band zu ihr war unterbrochen. Sofort portete er sich zu ihr. Da war seine Schülerin. Ein Zwerg hielt sie. Neben ihm saß Daphne. Sie weinte. An der Einganspforte kämpfte der Paladin Garrison alleine gegen die Echsen

„Was ist geschehen?“

„Ela wurde getroffen. Sie ist…sie ist.“

„Übergebt sie mir, Zwerg. Ich mache das.“

„Könnt ihr sie wiederbeleben?“, wollte Kromik wissen.

„Ja, aber ich brauche Zeit.“

„Hörst du, Meow. Der Magier braucht Zeit.“

„Mau“, sagte Meow selbstbewußt und flog los.

„Mach mir den Avataren.“

Meows Körper begann sofort zu glühen und gab darauf ein Licht frei das den Zwerg einschloss.

 

Garrison kämpfte so gut es ging gegen die Übermacht an Echsen. Im Prinzip hatte er die erste Welle geschlagen. Wie lange er die Kraft gegen die immer weiter einströmenden Echsen, aufbieten konnte wußte er nicht. Dann baute sich hinter ihm ein langer Schatten auf. Die Berserker vor ihm schauten überrascht über ihn hinweg.

Hinter ihm stand Kromik. Nur um einiges größer. Selbst Axt und Schild waren größer.

„Mach ma Platz, Kleiner.“ Sagte der nun gut drei Meter große Zwerg während er an ihm vorbei schritt. Die Echsen hatten den mächtigen Schlägen nichts entgegenzusetzen. Seine kleine Elfe saß leuchtend auf seiner Schulter.

Als er im Gang seinen toten Freund sah, übermannte ihn seine Wut, welche mit einem langen Kriegsschrei eingeleitet wurde.

Garrison hatte noch nie gesehen dass jemand so gegen einen Fein wütete.

Der Haufen roter Matsche musste mal ein einer der Magier gewesen sein. Fetzen seiner Robe lagen in dem Gewühl aus Knochen und Gedärmen.

Kromik lief durch den Gang und tötete alles was ihm im Weg war. Pfeile und scharfer Stahl prallten an ihm ab wie von Stein, anscheinend zauberte die Elfe ihm einen Schutz. Die paar Echsen die es an ihm vorbei schafften wurden Opfer seiner Klinge oder der Pranken des Kyaka Mädchens wenn sie sich in den Bären verwandelte. Der alte Magier kniete über seiner toten Schülerin zauberte irgendein seltsames Licht herbei.

 

Shaldus schloss die Augen. In seine Gedanken zogen all die Erinnerungen an ihm vorbei die ihn geprägt hatten. Die Zeit als er zum ersten Mal an Land ging. Die erste Menschliche Zivilisation. Die Kriege, Die Freundschaften. Seine Fehlgriffe, seine Schüler und Elantia. Wie Schicksalshaft war dieser Tag als er das kleine nackte verstörte Mädchen fand. Als sie versucht hatte ihn zu töten und versuchte den abgetrennten Kopf zu schützen den sie hinter sich herzog. Wie er den Kristall für sie erschuf und sie von ihrem Leid erlöste. Wie er spürte welche Kraft in ihr schlummerte.

Sie musste überleben. Sie spielte noch eine große Rolle im Schicksalsgefüge dieser Welt.

Er war mit ihr das innere Band eingegangen. So wusste er immer wo sie war. So war sie ihm, immer präsent. Er hätte seinen Traum ernster nehmen sollen. Er hatte sie sterben sehen. Er hätte es verhindern können. Er konnte es nichtig machen. Wäre der Preis nicht so hoch.

Er wirkte seine Magie. Der Zwerg, der Paladin und Daphne schützen ihn.

Ein Askula drang durch. Wütend stob er auf den alten Menschen zu, er hob seine Axt und sah sich einem gleißenden Licht gegenüber das den Magus und seine Schülerin einhüllte.

 

Tenia saß noch immer an der Mauer und vergrub ihe Gesicht hinter ihren Händen. Warum starben nur soviel um sie herum. Erst kämpfte jemand um sie und dann gab dieser sein Leben für sie.

Sie hatte das junge Magier Mädchen kaum gekannt, aber sie hätte sie beschützen müssen. Sie hätte in diesem Gang sterben müssen und wäre es auch wenn dieser hässliche Goblin sie nicht in die verbotene Bibliothek gezogen hätte. Ihre Wunden waren wieder verschlossen. Wunden die ihr von der Illsusion einer verstorbenen Freundin zugefügt wurde. Der Gedanke an ihren Tod verfolgte sie wie der Tod ihrer Zieheltern. Und nun saß sie da. Da wo sie sein sollte.

Der kleine nackte Goblin kam mit etwas in seinen Händen angelaufen.

„Menno schenkt Mackerweibchen Lecker“, sagte der Goblin und warf ihr eine tote Ratte vor die Füße. Ihre Trauer unterdrückte ihren Ekel. Erst als diese verkommende Gestalt zu nah kam trat sie ihn von sich. Wimmernd zog sich der Goblin zusammen.

Sie kannte dieses wimmern. Es klang so wie das aus dem Verließ der Paladine.

„Kenne ich dich nicht?“

„Geschenk. Geschenk“, jammerte der Goblin.

Es war ein Elend dem Ding zuzuschauen wie es sich auf dem nackten Stein krümmerte.

„Vielleicht bistus auch nicht.“

„Doch. Menno getreten von Mackerweibchen. Menno treu. Menno treu.“

„Das Verließ. Wie bistu da raus und wie hier rein gelangt.“

Sofort grinste der Goblin wieder.

„Menno Wandler“, rief der Goblin und verschwand. Augenblicke später tauchte er wieder auf.

„Menno kleines Tier, Versteckt auf Mackerweibchen.“

„Du Vieh warst die ganze Zeit auf mir?“, brüllte Tenia und trat erneut nach dem kleinen Wesen, das diesmal auswich und Tenia dazu zwang sich zu erheben damit sie wieder zutreten konnte.

Mit einem lauten erbärmlichen Schrei flog der Goblin durch die Bibliothek und an etlichen Regalen vorbei.

„Ist doch nicht war“, stöhnte sie leise und schaute sich um. Sie war da wo sie sein sollte und sie sollte etwas suchen. Ein Buch. Nur was für eins. Vielleicht fand sie auch eins wo drin stand wie man Tote wiederbelebte. Oder wie man die zeit zurück drehte. Die Bibliothek war riesig. Lange Gänge mit Regalen erstreckten sich auf mehreren Ebenen. Sie würde Tage wenn nicht Wochen brauchen um das zu finden was sie brauchte. Der Magus hatte doch etwas gesagt. Oder nicht? Egal sie musste es einfach versuchen. Eins stand auf jedenfall fest. Nachdem ganzen war sie fertig mit ihrem Schicksal. Sie brauchte die Gefahr? Mag sein. Aber um sie herum starben einfach zuviele. Sie würde ein ruhiges Leben führen. Sie brauchte keine Erinnerungen mehr die sie heimsuchten. Sie brauchte ein gutes Leben.

Mit Tränen in den Augen ging sie los. Sie konnte gehen. Ihr Fuß schmerzte nicht mehr. Der nackte Goblin war verschwunden. Wahrscheinlich kreuchte er durch die Korridore und Gänge. Ebenfalls Egal.

Die Bibliothek konnte von ihrer Größe unmöglich in dieses Magierschloß passen. Wieder stand sie in einer Illusion, wie sie es schon unzählige getan hatte. So ziemlich mittig stand ein Podest mit einem leuchtenen Eckigen Klotz darauf, sicher die Energiequelle für die Illusion. Zum Glück waren die Regale mit Oberbegriffen beschrifftet.

„Elementemagie“, „Verzauberungen“, „Nekromantie“, „Drachenmagie“, „Teufelsfrüchte“, „Verwandlungen“, „Portale“, „Unerklärtes“. In den Regalen für Verwandlungen wußte sie mit einigen Buchtiteln nichts anzufangen, aber selbst wenn die Titel auch unverständlich wirkten, regten sie doch zur Phantasie an. „Heldenverwandlungen;Tierkräfte und Gestalt“, Heldenverwandlungen; Kraftkräfte und Panzergestalten, Heldenverwandlungen; Elemtarkräfte und Matrosengestalt.

Letzteteres Klang interessant. Auch wenn sie nichts anfassen durfte, nahm sie das Buch heraus. War ja nur ein Buch. Allerdings wurden auf unendlichen vielen Seiten nur Männer in weißen Klamotten und Frauen in weißen Oberteilen und blauen Miniröcken dargestellt. Dazu Bewegungen die man in einer einminütigen Verwandlung bringen musste.

In den Büchern mit den Teufelsfrüchten wurde deren Wirkung aufgezeigt aber nicht wo sie wuchsen.

So eine Frucht die sie dehnbarer oder unsichtbar machen würde wäre sicher lustig.

Die Bücher über Nekromantie waren teils interessant, teils schwer zu verstehen. Die Macht Tote wieder zu erwecken. Die Seele die man einem Meister unterwerfen musste. Die Gefahr bei Fehlerhafter Magie. Nekromantie war aufjedenfall eine interessante Art der Magie. Interessant und gefährlich.

Das sie in ein Buch schaute das den Titel „Krakeelen und Geschrei“, bereute sie gleich nach dem Aufschlagen. Mit einem unglaublichen Laut schrie das Buch sie so laut an, dass sie es regelrecht zu warf.

Das Buch „Andere Welten“ hatte vielleicht nichts mit ihrer Aufgabe zu tun. Dennoch schlug sie es auf.

Darin waren wunderschöne Bilder von Landschaften die fremder kaum sein konnten. Ein Wald aus Kristall und Wesen die auf drei Hufen gemächlich um her schritten und eine graue Substanz durch einen Rüssel schlürften die aus dem einen Auge ragten, das sie besaßen.

Dann liefen alle wild durch einander, weil ein Art Raubtier aufgetaucht war. Es hatte mehr als nur fünf lange Finger und lief auf Schlauchartigen langen Bändern. Unmöglich lange spitze Zähne schnappten nach den Dreihufern. Mitten in der jagt schaute es sich auf einmal um und schaute irgendwie in Tenias Richtung. Konnte das Vieh sie wirklich sehen?

Von der Jagt berauscht ließ es einen seltsamen Laut von sich und lief in eine Richtung als wenn es aus dem Bild springen wollte. Reflexartig warf Tenia das Buch zu Biden als einer der Arme aus dem Bild heraus griff und sprang einen Schritt zurück.

„Weg. Aus. Scheiße. Rein“, brüllte Tenia während sie versuchte die Hand zurück ins Bild und das Buch selbst zu, zu treten. Erst als mit einem schmerzhaften qiecken die Hand zurückschnellte packte sie den Schmöker und rammte ihn in das Regal zurück.

Dabei viel ein anderes Buch heraus, das sich aber vor dem Boden abfing und begann mit den Seiten zu schlagen als währen es Flügel. Und bevor sich Tenia versah hatte das Buch nach ihren Haaren geschnappt und sich an ihrem Kopf verbissen. Erst als sie mit den Kopf gegen das Regal lief löste sich das Buch und flog von alleine ins regal zurück.

„Maan. Scheiße“, brüllte Tenia als sie ihren Kopf fühlte und gegen das Regal trat.

Unten war nichts zu finden, vielleicht war in den oberen Stockwerken etwas zu finden.

 

Das Arjen mal mit diesem Boten Seite an Seite kämpfen musste, hätte er sich nicht träumen lassen.

Dieser Kassin der an Elantias Zustand schuld gewesen war. Der sie geküsst hatte. Gegen den Feind behauptete e sich jedoch Prima. Die kaum kampferprobten Echsen, boten jediglich pure Kraft aus.

Kassin wirbelte. Arjen selbst begnügte sich eher seiner Magie, zu ungeübt war er mit dem Schwert.

Sie beide wurden aber von diesem Mann mit den zerschlissenen Klamotten in den Schatten gestellt.

Ein langer Zopf ragte von seinem Hinterkopf herab, sowie die Mönche aus den Bergen einen trugen.

Mit Reflexen und einer Geschwindigkeit die nicht Menschlich war, sprang er herum, verdrehte Extremitäten bis sie brachen und schlug dabei so tiefe Wunden in den Feind, das diese noch im eigenen Blut starben. Bewundernswert war dabei das er keine Waffen benutze. Alleine seine Hände und seine Füße dezimierten den Feind.

Dabei griff er aber nie an. Immer ließ den Gegner auf sich zu kommen und verteidigte sich auf tödliche Weise.

Selbst als Kassin und Arjen in die Ecke gedrängt wurden, stellte sich der Mönch nur vor sie, und veränderte die Schläge der Echsen so, das sie sich gegenseitig die Äxte in die Leiber trieben.

Dass er dabei mit einer Augenbinde kämpfte machte sein Können noch Beeindruckender.

Vielleicht war er ein Magier. Als eine Kanonenkugel drohte im Vorhof zu Detonieren, sprang der Mönch hinauf und trat die Kugel so das er ihren Flugweg verlängerte, so das sie über Atarnar hinweg flog. Er konnte kein gewöhnlicher Mensch sein.

Als eine weitere Kanonenkugel eine der Mauern erschütterte und dadurch eine Mitschülerin herab stürzte, fing er sie auf und begann, trotz des Tumults um ihn herum, mit ihr zu flirten.

Dieser Mönch war eine seltsame Figur, auch wenn er die gesamte Armee der Askula auch im Alleingang hätte vernichten können.

 

Tenia hatte in den oberen Stockwerken nichts gefunden was irgendwie einen Hinweis auf das Gab was sie haben wollte.

Wenig später hielt sie ein Buch aus dem Bereich „Unerklärtes“ in der Hand. Der Titel „Lose Wörter“, erklärte sich schnell als sie das Buch aufschlug und sämtliche Buchstaben aus den Seiten heraus zu Boden vielen. Schneller war das Buch wieder im Regal.

„Nein,nein,nein“, rief plötzlich eine Stimme welche zu einem fliegenden Geist gehörte der Stur auf Tenia zu flog und nach dem Buch griff das sie grade noch zurück gestellt hatte. Dann fegte er die am Boden liegenden Buchstaben zusammen und warf sie auf die Seiten zurück.

Tenia war mit weit aufgerissenen Augen ein paar Schritte zurück gewichen und beäugte das Durchsichtige Ding, das irgendwie wie ein verwirrter alter Mann aussah. Warum war ihr diese Spukgestalt nicht schon vorher aufgefallen?

„Immer das Gleiche. Immer das Gleiche“, sagte der Geist genervt, nachdem er das Buch wieder zurück gestellt hatte und verschwand genauso schnell wie er aufgetaucht war.

Nach dem sich der erste Schock gelegt hatte, lief Tenia dem Geist hinterher. Von seinem Verhalten her wirkte dieser nicht gefährlich.

„Geist?“

Nichts rührte sich.

Vielleicht war dieser Geist sowas wie ein Bibliothekar oder ein Hausmeister, der für Ordnung sorgte.

Um den Geist erneut anzulocken, packte sie ein Buch und zog es so aus dem Regal das es zu Boden viel. Und es klappte.

Wieder kam der alte Mann angeflogen und schimpfte während er das Buch zurück stellte leise in sich hinein.

„Ähm, Herr Geist?“

Der Mann reagierte nicht.

„Sir? Magus? Alter Mann?“

„JA“, rief der Geist plötzlich und flog dabei viel zu Nah vor Tenias Gesicht. „Was wünscht ihr, verehrter Magus?“

Ein Hauch von Nebel und Kälte legte sich auf ihre Haut, als er sich mitgenervten Ton an sie wand.

„Ich, ich suche ein Buch.“

„Nein. In einer Bibliothek. Wir kommt ihr nur dazu?“

„Ja,ja. Und zwar das über das Portal nach…ja…ihr wißt schon.“

„Weiß ich nicht…“begann der Mann und flog mit einem lauten „Nein,Nein“ wieder davon.

Sofort warf sie wieder ein Buch aus dem Regal.

Wieder kam er angeflogen.

„Haben die geschätzten Magier nun Spass am Unfug gefunden? Und seit wann dürfen kleine verwahrloste Gestalten durch meine Gänge streunen?“

„Kleine…Was? Nein, also, egal. Ich suche ein Buch über das Portal das mit der großen Säuberung in verbindung steht.

„Dummer Magus! Fragt den Schwatzer. Nein, Nein. Dummes kleines Vieh.“

Und wieder war er weg.

Dieses Mal räumte sie mit einer Handbewegung gleich mehrere Bücher heraus.

„Nein,Nein,Nein. Dummer Magus. Nicht witzig“, rief er empört und begann mit dem wieder einräumen.

„Wo liegt der Schwatzer?“

„Dummer Magus. Seit über Zwanzig Jahren nicht mehr hier gewesen und ihr vergesst alles.“

Dann zeigte er, über die Brüstung ins Erdgeschoß, auf den glitzernden Kasten in der Mitte der Bibliothek.

„Beherschen Elemente aber sonst…? Ohne mich, ohne mich. Vergessen würdet ihr. Vergessliche Magier.“

Tenia ging ohne zu zögern zu dem Kasten. Aus der Nähe sah man tatsächlich das es sich um einen dicken Wälzer handelte. Er schimmerte. Durfte sie ihn anfassen? Oder löste sie damit wieder eine Falle aus. Soweit war sie schon gekommen. Vorsichtig warf sie ein Buch, welches sie zuvor aus dem Regal für „Verwandlungen“ gezogen hatte auf den Schatzer. Nichts geschah.

Wieder kam der alte Geist unter Gezeter angeflogen und räumte das Buch weg.

Dann packte sie den Einband. Er ließ sich nicht öffnen.

„Geist?“ rief Tenia in die Luft. „Wie krieg ich das auf?“

„Vergesslicher Magus. Fragt ihn. Dummer Magus. Elemente beherrschen und vergesslich sein.“

„Öh, Ja. Öffne dich.“

Und wie befohlen öffnete sich das Buch und zu Tenias Verblüffung sprach das Buch mit ihrer eigenen Stimme.

„Was willste?“

„Ich will. Ne ich möchte… Ist das meine Stimm…? Ne doch ich will ein paar Infos.“

„Dann frag und spucke es aus.“

Es war irgendwie unheimlich das ein Buch mit ihrer eigenen Stimme und ihrer Wortwahl mit ihr sprach.

„Ich Suche ein Buch.“

„Sag an.“

„Ne Echt. Eins über das Portal auf diese Insel und die große Säuberung.“

„Und was genau willstu da wissen?“

„Na, wie man die aufhält, also die Säuberung.“

„Dazu musste die Magier aufhalten. War ja ihre Idee.“

„Ja nur dazu muss ich ja durchs Portal.“

„So siehts aus.“

„Ja und, wie komme ich da durch?“

„Du setzt die sieben Machtsplitter ein und gehst durch.“

„Machtsplitter?“

„Das sind so Glasbehälter mit ner Emotion drin.“

„Ich soll Emotionen in Gläser abfüllen?“

„Irgendwas was die Emotion drin hält. Nimmste Liebe, Hass, Wut, Angst, Trauer, Freude und Zufriedenheit, halt irgendne starke Gefühlsregung, und stopfst es mit Magie in ein Gefäß.

Das Gefäß verschmilzt dann mit dem Portal. Und ist die Emotionen Stark genug kannste durch.“

„Also brauch ichn Magier.“

„Jup.“

„Und wenn man durch ist, muss man die Magier davon überzeugen das se alles rückgängig machen.“

„Sie siehts aus. Die Feuerregen und Stürme und Überflutungen und so weiter, sind alle magsicher Natur. Die einzigen die sich dagegen zur Wehrsetzen könnten sind die letzten Magier hier in Atarnar und vielleicht einige freie Magier. Aber dafür wurden die Askula gezüchtet. Sofern dieses brutale Echsenvolk Atarnar zerstören kann, wird man die Säuberung nicht mehr aufzuhalten können.

Der Magie, die den Kontinent heimsuchen wird, wird das Volk des Kontinents nicht entgegezusetzen haben. Ohne einen Magier wird dein Team draufgehen.“

„Feuerregen? Stürme? Äh, hey warte mal,wiso mein Team? Ich soll hier nur die Infos suchen.“

„Natürlich.“

„Ja was. Ich sag denen da draußen was se wissen müssen. Und dann bin ich weg. Mehr war eh nicht vereinbart.“

„Wie du meinst.“

„Muss ich noch etwas wissen?“

„Du könntest mich fragen wie man am Wächter vorbei kommt.“

„Stimmt. Wie töte ich den Wächter.“

„Ihr baucht dafür November.“

„Was ist November?“

„Das Gegenstück zu Ob´Arcur. Es ist mächtiger und beeinflussbarer.“

„Es? Es ist also ein Gerät.“

„Kein Plan. Das wurde nicht in mir niedergeschrieben. Es kann ein Gerät, ein Lebewesen oder ein magischer Spruch sein.

„Und wie soll ich dann November finden?“

„Ob´Arcur und November ziehen sich an. Entweder durch Schicksal oder durch den willen der Magier von Mun´Itan werden sie aufeinander treffen. Und November wird Siegen. Dann dafür wurde es geschaffen.“

„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“

„Du hast die falsche Frage gestellt.“

„Und wie lautet die richtige Frage?“

„Ich gebe nur antworten.“

„Ja dann sach.“

„Deine Antwort kann nur in Form einer Frage gegeben werden und so wurde ich nicht geschaffen.“

„Verarschtu mich?“

„Nein.“

„Dann sag mir was ich wissen muss.“

„Dann Frag.“

„Wo finde ich November.“

„Auf diesem Kontinent oder noch auf Mun´Itan“

„Präziser, bitte.“

„Es wird wahrschnlich in den Händen der Magier von Mun´Itan sein.“

„Also wart mal. Das was ich brauche um zu den Magiern zu gelangen, ist bei denen?“

„Das könnte sein.“

„Dann bringt es mir nichts“, brüllte Tenia. Dieses Buch nervte.

„Nur sofern du den Wächter töten möchtest.“

„Was?“

„Das war deine Frage. An ihm vorbei kommen heißt nicht ihn töten zu müssen.“

„Und wie komme ich an dem vorbei?“

„Wenn er abgelengt ist oder nicht anwesend.“

„Was bedeutet das?“

„Eine Ablenkung ist eine…“

„NEIN. MAN. Wie lenke ich den Wächter ab oder wie sorge ich dafür das er nicht anwesend ist?“

„Ob´Arcur wurde geschaffen um zu vernichten. Immer wenn er irgendwo ist wo er tötet ist er nicht am Portal. Allerdings wird er es spühren wenn jemand das Portal benutzen will. Es bleibt dann nicht viel Zeit.“

„Und wie lenke ich ihn ab?“

„In dem du etwas erschaffst was ihm ebenbürtig ist. Er kann nicht kämpfen und Zeitgleich sein Portal schützen. Auch wenn er vollgepumpt ist mit Magie, ist er an die physikalischen Gesetze dieser Welt gebunden.“

„Kann man den nicht einfach erschlagen.“

„Ob´Arcur ist eine Seelenlose Hülle. Er ist Magie. Knochenlos, ohne Fleisch und Blut. Da gibt’s nichts zu erschlagen.“

„Und wie erschaffe ich etwas Ebenbürtiges?“

„Du musst ein zweites November erschaffen. Etwas was voll mit Magie ist oder aus der alten Technologie ist.“

„Alte Technologie?“

„Damals war der Fortschritt weiter als heute. Pfiffige Gnome bauten schon vor Jahrhunderten riesige und ausgeklügelte Konstrukte, geschaffen aus Metall und Magie. Doch nach den Dämonenkriegen, verbot man diese Technologie. Die Menschen befanden sie als zu Gefährlich. Zu Mächtig. Und so besonn man sich wieder auf die einfachen Techniken aus Feuer und Dampf.

Tenia fasste sich an die Stirn und dachte nach.

„Also“, dachte sie laut. „Ich brauche 7 Emotionen, in Behältern, für das Portal. Wichtig ist das sie Stark genug sind.  Und um den Wächter zu besiegen brauche ich ein Ding das November heißt oder ich lenke ihn mit Magie oder Technologie ab. Habe ich das richtig zusammen gefasst?“

„Ja.“

Etwas schepperte. Irgendwo war Metall zu Boden gegangen. Tenia hatte den Goblin ganz vergessen.

Im Prinzip könnte sie ihn auch hier lassen. Wieder schepperte es. Kurz darauf kam der Goblin schreiend an gelaufen, in der Hand ein kleines Buch. Hinter ihm eine laufende Rüstung, die mit langsamen aber weiten Schritten und einem Zweihänder den Goblin vor sich hertrieb.

„Was ist das“, fragte Tenia verwundert.

„Der Wächter der Bibliothek. Er tötet jeden der unerlaubt hier eindringt.“

„Naja, ich bin kein Magus.“

„Dann bist du unerlaubt hier.“

In diesem Augenblick drehte sich der Helm der Rüstung in Tenias Richtung.

„Och nö.“

Dann lief sie zur Mauer der in den Gang zurück führte. Doch ihre Faust hämmerte auf harten Stein.

Die Rüstung kam näher. Schnell war sie zurück beim Schwatzer.

„Wie komme ich hier raus?“

„Durch den Gang.“

„Der is dicht. Ich komme nicht durch die Mauer.“

Dann stand der Wächter vor ihr und Tenia musste dem wuchtigen Schlag seines Schwertes ausweichen. Und obwohl sie ihm anschließend mit beiden Beinen gegen die Rüstung sprang, zeigte sich dieser völlig unbeeindruckt.

„Dann musst du die Wand öffnen.“

„Wie?“ brüllte Tenia während sie einem ereutem Schlag auswich.

„Mit Magie.“

„Ich bin kein Magier.“

„Dann halt…“. Tenia blieb die Luft weg als sie sah das Wächter als er in ihre Richtung schlug den Schatzer erwischte. Zwar ging das Schwert nicht komplett durch, trotdem schloss sich das Buch wieder. Sein Schimmer erlosch.

„Womit?Womit?“, rief Tenia. Doch der übertrieben dicke Wälzer antwortete nicht mehr.

„Öffne dich.“ Nicht geschah. Dann rannte sie wieder zur Mauer hinter der sich der Gang verbarg.

Der Wächter war wieder schnell bei ihr.

„Wenn du mir sagst wie ich hier raus komme, gehe ich wieder.“

Dem nächsten Streich wich sie aus in dem sie sich abduckte. Dabei vielen ihr ein paar Wachslose Kerzenständer auf. Da die gesammte Bibliothek trotz ihres düsteren namnes doch gut beluchtet war, obwohl es keine Fenster oder brennende Fackeln gab, machten die Kerzenständer keinen echten sinn. Es sei denn. Schnell war sie bei ihnen und drückte und zog an ihnen herum. Ein Ständer knickte leicht ab und die Wand zum Gang wurde durchsichtig. Ihr Gefühl der Freude währte noch einige Momente, bis der Wächter mit seinem Schlag die Kerzenständer zerschlug und die Wand wieder fest wurde.

„Ach komm schon“, brüllte Tenia, während ihre Hände erneut gegen die Wand hämmerten. Einem enreuten Schlag wich sie aus in dem sie über den Wächter sprang. Dabei packte er schneller als sie es für möglich hielt ihren Fuss und schleuderte sie zurück an die Wand. Mit ihrer Ohnmacht kämpfend sah sie noch wie der Wächter zu stach.

 

Adivor hatte schon zu viel gesehen um sich ernsthafte Sorgen zu machen. Seinen innen Frieden hatte er schon lange gefunden. Bei so vielen Invasionen die er bereits miterlebt hatte machten diese Askula den Braten auch nicht mehr Fett. Innerlich schämte er sich, das er kaum noch etwas empfand, wenn die Leichen derer sah die für überzeugungen gekämpft hatten. Dass es in diesem Fall junge Schüler waren, die er selbst bereits unterrichtet hatte, machte die Sache erheblich Schlimmer.

Er hätte seinen Kollegen helfen können. Er hätte mit einer geheimen Magie alles nichtig machen können. Aber das war nicht seine Aufgabe. Er musste beobachten. Eine Aufgabe die er sich selbst auferlegt hatte. Er musste beobachten. Nun stand er vor Shaldus und seiner Schülerin. Sie lag im sterben und er als ihr Magus ging das innere Band mit seiner Schülerin ein.

Er kannte Shaldus nun so lange und nie hatte er mehr aufgegeben für einen seinen Schüler als für sie.

Shaldus kniete. Daphne hieb in ihrer Bärengestalt mit kräftigen Schlägen die Echsen von sich. Dass sie bereits schwerverletzt war, bemerkte sie in ihrer Rage gar nicht. Tapfere kleine Daphne. Wäre sie nicht gewesen, wäre sovieles ganz anders ausgegangen.  Elantia hatte in der jungen Kyaka und dem alten Mann Vertraute gefunden welche ihr das Überleben in Atarnar gesichert hatten. Aber auch der junge Magieträger Arjen stand immer zu ihr.

„Nun mein alter Freund. Du bist dir sicher?“, fragte Eishaupt.

Shaldus schaute seufzend zu Eishaupt hoch.

„Mein Leben war lang und gut. Nun mache ich Platz für eine neue Generation.“

„Sie wird Führung brauchen.“

„Diese wird sie durch jemanden erhalten der so rastlos ist wie ich.“

„Deine Schülerin steckt noch immer voller Geheimnisse. Du kennst ihr Schicksal nicht.“

„Ich werde sie nicht weiter in deine Obhutgeben, alter Freund.“

„Das kann ich verstehen.“

„Sie muss die Lehren dieser Welt annehmen. Ich erlaube nicht dass du sie unterrichtest. Ich kenne deine Zwecke. Aber du darfst ihr den ersten Schritt ebnen. Diese Bitte kannst du mir nicht verwehren.“

„Das kann ich für wahr nicht“, grinste Eishaupt.

„Ich werde in der Stille auf dich warten, alter Freund.“

„Gute Reise, alter Freund“.

 

Das Licht das von Shaldus ausging flutete den gesammten Raum. Garrison sah sich nur der Übermacht an Berserken gegenüber bevor es Weiß wurde. Daphne hatte in ihrer Bärengestalt eine Menge abbekommen, konnte aber noch den einen Askula von Shaldus und Elantia erledigen.

Als das Weiß abklang dauerte es etwas bis sie die ersten Umrisse wieder erkannte.

Durch ihre Erschöpfung und ihre Wunden war sie zusammen gesunken. Vor ihr stand Elantia umhüllt von diesem Weiß. Sie schimmerte und leuchtete und war das schönste was sie je gesehen hatte.

Elantia schaute auf ihre Freundin herab. Ein sanftes dankbares lächeln zierte ihre Lippen. Behutsam berührte sie ihr Fell. Jede schmerzende Wunde war Augenblicklich verheilt.

Ein Askula der sich nicht beirren lassen wollte, schlug mit seiner Axt nach der jungen Magierin und verschwand. Nein. Die Echse war nicht verschwunden. Sie war wieder eine Echse. Statt einem Zwei Meter großen Berserker, krabbelte eine kleine Echse über den Boden. Vorsichtig machte Elantia einen Schritt und stieg über das kleine Reptil hinweg. Den nächsten Berserkern erging es nicht anders. Vor Garrisons Augen wandelte sich die Übermacht an Feinden in das zurück was sie einst waren, als sie vom Licht berührt wurden. Als Garrison Elantia folgte sah er mit an wie sie auf den Hof von Atarnar Schritt und ihr Licht weit über die Magierstadt hinaus verteilte. Und es war wie ein Paukenschlag an dem Kampflärm und Magie zu neige ging und sich Orks und Magier plötzlich einer harmlosen kleinen Reptilienplage gegenüber sahen. Selbst Kromik der gerne noch länger in seiner Avatarengestalt verblieben wäre sah sich in seine ursprüngliche Größe zurück versetzt.

Zwerge, Orks und sämtliche Augen aller Magier waren auf Elantia gerichtet. Doch als die Gefahr durch die Askula beseitigt war und ihr Licht wieder erlosch war es nur einer der ihren Krafttlosen Körper auffing als dieser zu Boden glitt. Arjens blutige Hände hielten das Mädchen das er so liebte.

Kein Siegesschrei würde gebrüllt. Kein Jubel löste sich. Von vielen beäugt, in einem Hof, gepflastert von toten Zwergen und jungen Magiern, stand nur ein Magieträger der ein bewußtloses Mädchen hielt. Trotz des Sieges. Kein Siegesschrei wurde gebrüllt.

 

Tenia lief durch den Gang der zuvor noch magische Fallen für sie parat hatte. Das würde ihr keiner glauben wie sie aus der Bibliotherk entkommen war. Über die vielen kleinen Echsen hinweg gelangte sie in den Innenhof. Da standen Garrison und Kromik. Eine der jungen Magier hielt Elantia fest an sich gedrückt. Ihr Herz wurde schwer da sie das Mädchen hatte sterben sehen. Von den Mauern herunter schauten die überlebenden Magier und Zwerge zu ihnen herunter. Etliche Zwergenkonstruktionen lagen zerstört herum. Zwischen ihnen die vielen Leichen derer die die verteidigung dieses Schloßes mit ihren Leben bezahlten. Durch das zerstörte Tor, drängte sich der Orkhäuptling. Sein Blick war gierig und voller Stolz. Er hatte gut gekämpft.

„Was ist geschehen?“, fragte sie Garrison.

„Sie ist geschehen“, antwortete ihr Leibwächter und zeigte auf Elantia.

„Das war ihr Werk? Aber ich habe sie noch vor ner Stunde sterben sehen.“

„Vor einer Stunde? Ihr wart doch nur Fünf Minuten in der Bibliothek.“

 

Ein hochgewachsener blonder Elf und ein Zwerg kamen auf sie zu.

„Lass sie mich anschauen“, sagte der Zwerg.

„Nein“, sagte der junge Magier. Wie einen Schatz drücke er Elantia ansich, fest entschlossen sie nier wieder los zulassen.

„Arjen“, sagte der Elf verständnisvoll. „Leg sie nieder. Fendel heilt sie.“

„Sie hat doch gar nichts“, brüllte Arjen. „Mit ihr ist doch alles in Ordnung.“

Es waren die vielen Jahre in denen man Elantia immer als Monster gesehen hatte. Sie war immer etwas anders. Stets musste irgendetwas an ihr geheilt werden.

„Sie muss doch gar nicht geheilt werden“, flüsterte Arjen, seine Hände zitterten.

„Muss sie nicht“, sagte Fendel. „Aber lass mich trotzdem sehen ob es ihr gut geht. Danach kannst du sie auf ihr Zimmer bringen.“

Nur wiederwillig legte er Elantia zu Boden.

Sofort waren die Hände des Zwerges über ihr.

„Ist er das Band eingegangen?“, wollte Lyam von Fendel wissen.

„Hast du das noch nie gesehen?“, sagte Fendel während seine heilenden Hände ihre Werk vollrichteten.

„Natürlich. Nur seitdem sind soviele Sonnen vergangen.“

 

„Hört mal, ähm“, begann Tenia. „Der alte Shaldus wollte von mir das ich in die verbotene Bibliothek gehe und ein paar Infos hole. Kann mir jemand sagen wo er steckt.“

„Magus Shaldus ist das innere Band mit seiner Schülerin eingegangen“, sagte Lyam.

„Das heißt?“

„Shaldus hatte euch beuftragt in der verboteten Bibliothek Informationen zu suchen?“, fragte plötzlich ein leicht in die Jahre gekommener Mann mit weißen Haaren. „Meine Name ist Eishaupt, ich bin der Leiter dieser Schule. Ich schätze wir müssen uns unterhalten.

 

Wenig später brach der Morgen an. Jeder Magieträger, Zwerg und Gnom der sein Leben verloren hatte wurde aufgebahrt. Die Orks verbrannten ihre Gefallenen und Ehrten sie in dem Sie ihre Waffen gegen ihre Rüstungen schlugen.

Elantia wurde auf ihr Zimmer gebracht. Arjen und Daphne wichen keinen Augenblick von ihrer Seite.

Und während Tenia bei Eishaupt saß und sich erklären ließ was geschehen war, standen Garrison, Kromik und Fang Shi Yu in den trümmern des Turmes.

„Da liegt die Frau“, sagte Shi Yu und zeigte auf einen Haufen Steine wo eine Hand heraus ragte.

Nach dem sie die Steine weg geräumt hatten zogen sie tatsächlich Theresia aus den trümmern.

„Ist sie Tod?“ wollte Garrison wissen.

„Ihr Herz schlägt noch ganz leicht. Abe ich sehe das sogut wie alles gebrochen hat.“

Garrison zog ohne zu zögern sein Schwert und war bereit einen weiteren Vampier von dieser Welt zu beseitigen. Er hatte noch nicht mal ausgeholt als Meow ihm vor die Nase flog und ihn wütend anfauchte.

„Was will die Elfe?“, fragte Garrison verdutzt.

„Ihrer Ansicht nach hat diese Vampierin noch eine gwisse Rolle zu spielen und soll am Leben bleiben.“

„Sie ist ein Vampier. Sie ist eine Krankheit die ausgerottet gehört.“

„MAU“, brüllte Meow und schwebte über Theresia, wild entschlossen sie zu beschützen.

Garrison seufzte und schaute zu den beiden Mitstreitern die seiner Ansicht nach überragend gekämpft hatten.

„Sie hat immerhin mitgeholfen“, sagte Shi Yu.

„Sie hat mitgeholfen Miss Bree zu retten“, sagte Kromik.

 

Tenia stand an einem Fenster durch das sie den Innenhof gut sehen konnte. Sie sah wie ihr Leibwächter sein Schwert zurück steckte und wie der Mönch die blonde Paladin auf hob und zu den Heilern brachte.

„Seit ihr sicher das es Emotionen sein müssen“, fragte Eishaupt. Er saß in seinem Holzstuhl an seinem Schreibtisch. Sein  Arbeitszimmer war zwar nicht so prachtvoll eingerichtet wie einst seine privaten Räumlichkeiten, erfüllten aber seinen Zweck.

„Sieben Emotionen und für den Wächter alter Technologie oder November“, sagte Tenia kalt.

Sie konnte es nicht fassen das Shaldus sein Leben für seine Schülerin gegeben hatte.

Er war das innere Band eingegangen das Magus und Schüler oftmal hegten wenn einer der beiden bereit war sein Leben für den anderen zu geben. Wußte das Mädchen überhaupt was der alte Mann für sie geopfert hatte.

„Ihr werdet eine tapfere Gruppe brauchen“, sagte Eishaupt.

„Wofür“, fragte Tenia auch wenn sie Antwort kannte.

„Ihr wart in der verbotenen Bibliothek. Es ist nun an euch…“

„Nein“, unterbrach ihn Tenia kalt.

„Was meint ihr mit…“

„Nein. Ich gehe nirgends hin. Ich hab diesem Buch bereits gesagt das ich das nicht mache. Meine Schuld bei Shaldus ist beglichen. Sucht jemand anderes für eure Vorhaben. Ihr habt eure Informationen. Schickt von mir aus eine Nachricht in jeden Winkel dieser Welt. Irgendwo werden sich welche finden die bekloppt genug sind diese Reise auf sich zunehmen.“

„Könnte euch nicht mal die vielen Erfahrungen und der Ruhm locken?“

„Ich habe genug erlebt um damit ein ganzes Buch füllen zu können. Jetzt habe ich andere Dinge zu erledigen.“

Minuten später kam Tenia auf den Innehof und stellte sich zu Garriosn, Shi Yu und Kromik.

„Ich bin fertig hier. Unsere Aufgabe wurde erfüllt.“

„Da kommt doch sicher noch was“, meinte Kromik.

„Nein, nichts mehr. Aber Kromik sagt, wo ist euer kleiner Freund? Ich benötige sein Luftschiff. Ihre Augen waren auf den Hügelgerichtet auf dem sie soeviel Jahre gelebt hatte.

 

Als Tenia von Techniks Luftschiff aus auf ihre zerstörte Hütte herunter blickte, begannen ihre Hände an zu zittern.

„Das sieht mir hier oben etwas zu unsicher aus. Ich lande an Fuss des Berges“, sagte Technik.

Doch dafür hatte Tenia keine Geduld. Mit einem Satz war sie über die Reling und auf dem dem künstlich angelgten Weg. Shi Yu, Garrison und Kromik sprangen ihr gleich hinter her und sahen  dann zu wie Tenia auf den Haufen zertrümmerten Holz lief und weinend auf die Knie sank.

„Sie scheint hier gewohnt zu haben“, sagte Shi Yu.

„Scheint so“, sagte Kromik

„Soll ich ihr sagen das da unten im Berg Menschen sind“, fragte Shi Yu

„Was?“ schniefte Tenia und schaute ihn erschrocken an.

„Na da unten sind Menschen. Ich seh die da rum sitzen.“

Sofort war Tenia bei dem Haufen Holz und räumte die Trümmer so gut es ging beiseite.

Natürlich sie und Julika hatten doch die Einwohner retten wollen. Sie musste zur Klappe.

„Mou?“, fragte Meow.

„Ja,ja. Helf ihr mal.“

Dann flog auch Meow zu den Trümmern und hob mit ihrer Magie die Trümmer beiseite.

Garrison und Shi Yu ließen sich auch nicht lange bitten.

Technik kam auf einer kleinen fliegenden Scheibe den Berg hinauf.

„Willste ihr nicht helfen“ fragte der Gnom.

„Meow hilft. Und…“

„…du bist kein Minenarbeiter. Ja,ja,ja.“

 

Dann zauberte Meow ein Trümmerstrück davon das die Luke im Boden verdeckte.

„Weg“ brüllte Tenia und wischte die Elfe wie eine Fliege davon, die verwundert und entäuscht zu Kromik schaute und dann zu ihm flog.

„Nimms ihr nicht böse“, tröstete er seine Elfe. „ Das war mal ihr Leben.“

„Mau“, sagte Meow enttäuscht und setzte sich seufzend auf Kromik Schulter.

 

Tenias Hände packten den metallenden Ring an der Falltür und zogen sie auf.

Als ihr Gefühl eine Gefahr wahrnahm zückte sie ihre Handarmbrust und zielte auf einen Mann der ihr eine Doppelbüchse vor die Nase hielt. Erst als der erste Schreck überwunden war sprang sie dem Mann den gut kannte weinend in die Arme.

„Leonard“, schniefte Tenia

„Kleines“, keuchte Fisket.

„Hach. Schön was“, grinste Shi Yu und boxte Garrison locker gegen die Rüstung.

Warum boxte eigentlich jeder gegen seine Rüstung?

„Kommt raus“, rief Fisket in den Unterirdischen Gang. „Kommt alle Raus. Die Gefahr ist vorrüber.“

 

Es dauerte eine Weile bis sich die ersten an die Sonne wagten. Müde und an die Dunkelheit gewöhnte Augen kamen an die Oberfläche. Und mit ihnen wurde eine in Tüchern gewickelte Person mit heraus getragen.

Wieder wurde a Atem schwer.

„Ist das?“ fragte sie zitternd.

„Ja“, sagte Fisket. „Sie starb duch die Klinge eines dieser Viecher.“

„Was?“ fragte Tenia erschrocken. „Wie starb sie? Nein ich sah doch wie sie…wie die Hütte…“

„Ja die Hütte zerbrach unter den Einschlägen. Aber als die Kanonenhagel endete, schaute ich kurz raus. Julika lag war verletzt, aber sie lag nicht weit. Also zog ich sie hinein. Dank der vielen Medikamente unten konnten wir einige kleinere Wunden heilen. Erst war es still. Doch Zwei Tage später durchwühlten ein paar Askula die Trümmer und fanden die Luke. Sie kamen herein. Trotz ihrer verletzungen war Julika sofort da und kämpfte gegen sie. Sie streckte sie schnell nieder doch es waren zu viele und ihre Wunden behinderten sie. Sie starb während Ich meinen ersten Schuß abgab. Sie starb als sie uns beschützte.“

Tenia schaute bestürzt auf die Frau die sie einst aufnahm. Sie hätte umkehren müssen. Sie hätte es müssen. Warum nur war sie mitgegangen. Wortlos hob sie die Leiche auf und trug sie hinter das zerstörte Haus.

„Ich brauche eine Schaufel“, sagte sie kalt, während sie an Fisket vorbei ging.

Dieser machte eine Handbewegung und ein Mitbürger lief mit einer Schaufel, die er wie eine Waffe umklammert hatte, zu Tenia. Dann sah er zu Garrison.

„Ihr seit ein Paladin?“

„Ja“, sagte Garrison knapp.

„Ihr könntet Julika wiederbeleben.“

„Nein. Diese Frau war nicht gesegnet. Und selbst wenn. Der Veresungsprozess hat begonnen.“

„Ich verstehe. Seit ihr Tenias Begleiter?“

„Ich bin ihr Leibwächter.“

„Dann seit bedankt das ihr Tenia wohlauf zurück gebracht habt. Sie ist ein Lichtblick für unsere kleine Stadt.“

 

Tenia begrub Ihre Freundin auf dem Wiesenstück bei den Eistulpen die als einzige überlebt hatten.

Es waren Julikas Lieblingsblumen. Wie sie trotz ihrer Härte mit der sie durch Leben wanderte noch Zeit für Blumen hatte, war ihr immer ein Rätsel.

Als ihr Werk vollendet war wandte sie sich an Garrison.

„Garrison. Euer Ziel war es mich zu schützen. Das habt ihr getan Paladin. Ich entbinde euch nun von eurer Aufgabe. Ihr dürft gehen und euren Ehre im Kampf suchen.“

„Diesen Befehl kann nur mein Kommandat aufgeben.“

„Da ich als euer Schützling auch euer Vorgesetzter bin, denke ich das meine Stimme das gleiche Gewicht hat.“

„Da bin ich mir nicht so sicher.“

„Jetzt haut endlich ab. Ihr wolltet diese Stelle nicht und ich wollte sie auch nicht. Ihr habt eure Aufgabe erfüllt. Und nun geht. Euer Schutz ist nicht mehr von nöten.“

 

„Ich hätte den Paladin behalten“, sagte Kromik

„Vielleicht mag sie ihn nicht“, meinte Shi yu darauf.

„Sagt, Haarloser. Woher kenn ich euren Namen?“

„Das, ähm, weiß ich auch nicht aver ich trage einen Zopf.“

„Mau“, sagte Meow, worauf bei Kromik der Groschen viel woher er den Eraditen kannte.

Tenia hatte Garrison alles gesagt was sie sagen wollte. Sie brauchte keinen Leibwächter mehr. Sie hatte auch nie einen gebraucht. Ohne Worte nickte sie Fang Shi Yu und Kromik zu und ging mit ihnen in die Stad zurück. Warum der Zwerg ihr überall hin folgte war ihr nicht klar, aber seine Begleitung war unterhaltsam. Sie würde noch einige Tage beim Aufbau der Stadt helfen. Dann würde sie der Mönch zu Alsus führen.

„Wo müssen wir überhaupt hin“, wollte Tenia von Shi Yu wissen.

„Nach Dreschpen. In die Stadt der Duelle.“

„Duelle? Klingt gut. Sach ma. Bei den Orks sagtest du, Eraditen wären Haarlos. Alsus und du…“

„Perücke“, räusperte Shi Yu durch die Lippen.

 

Garrison schaute noch eine weile den Dreien hinterher, bis er ihnen den Pfad hinunter folgte und den Weg zur Garnison des Lichtschwertes einschlug. Es war sicher besser so. Er hatte seine Aufgabe erfüllt. Er hatte ehrenvoll seinen Befehl folgegeleistet.  Nun würde er den Rest seiner Ehre im Tod finden können.

 

Eishaupt stand in der Bibliothek vor dem Gang und ging hinein. Keine Falle löste sich aus. In der verbotenen Bibliothek begutachtete er den zerstörten Schwatzer.

„Öffne dich“, sagte er ruhig aber nichts geschah. Er als er seine Hände über das Buch legte und einen alten Zauber wirkte, konnte er es per Hand auf schlagen. Ein tiefer Schnitt zierte die Seiten.

„So hast du deinen Zweck erfüllt und bist deinem Schicksal erlegen“, sagte Eishaupt und breitete seine Hände erneut über dem Buch aus, und ließ es Schrumpfen.

„Nun erfülle einen neuen Zweck“, flüsterte Eishaupt während er die Taschenausgabe des Schwatzers in den Händen wog und dabei den toten Bibliothekar bemerkte wie er mit verschränkten Armen im oberen Stockwerk schwebte.

„Fehlt es?“, fragte er hoch.

„Ja“, sagte der tote Bibliothekar kurz.

„Hat sie es?“

„Nein, ein Begleiter von ihr. Ein Goblin.“

„Hm. Nun denn. So oder so beginnt es.“

 

Und es war als wären die die letzten Tage nie geschehen. Magier lehrten ihre Schüler. Der Bote ritt nach Hadria zurück. Die Orks und Zwerge gingen zurück und nahmen alles mit was ihrem Volk zugehörig war. Die toten Magier und Schüler wurden ehrenhaft verbrannt. Es gab keinen trauer Tag. An die Verstorbenen erinnerten nur die Bilder die man in den Gängen aufgehängt hatte.

Vor dem Bild seines alten Freundes Shaldus blieb er stehen. Es zeigte ihn wie er versuchte zu Posen, dann aber im Moment des Auslösers, einem jungen Mädchen hinterher schaute und Nasenbluten bekam.

Wenn er doch nur gewusst hätte. Er würde seiner Bitte nachkommen. Er konnte ihm seine Bitte nicht verwehren.

 

Minuten später stand er im Krankenflügel und schaute auf die vielen Verletzten. Fendel und Vol´Rajas beobachteten die Verletzten. Der Troll wirkte ausgelaugt. Dann schaute er in das Zimmer wo man die blonde Paladin hingebracht hatte. Sie war verschwunden.

Daphne und Arjen saßen bei Elantia. Auch sie lag in ihrem Zimmer. Niemand hätte es gewollt wenn sie im offenen Krankenzimmer gelegen hätte. Zu gefährlich war sie.

Nach seinem Weg durch den Hof, portete er den kurzen Weg auf die Schloßmauer und schaute auf die Echsenplage hinab. Er grinste. Ohne Rücksicht auf ihre Schritte ging die Paladin durch die Echsen.

Grade zu beabsichtigt versuchte sie mit jedem Schritt eins der Reptilien zu erwischen.

Aber da war noch etwas am Horizont. Etwas lief dort. Ein Goblin.

 

Menno hielt das Geschenk für das Mackerweibchen fest umschlossen. Es hatte ihn erneut getreten. Quer durch Raum hatte sie ihn getreten. Und obwohl das Metallmonster ihn gejagt hatte, hatte er das Geschenk nicht verloren, welches ihm vor die Füße gefallen war. Mackerweibchen hatte in viele dieser Dinger geschaut. Nun hatte er auch eins für sie. Leider war es verschlossen. Ein Metallschloss mit einem komischen Gesicht. Gefährlich aussehende spitze Zähne, verdrehte Hörner und leere Augen prägten das Gesicht.

Mit einem Stein musste er es öffnen. Er fand einen großen. Oft haute er den Stein auf das Geschenk. So oft bis es auf ging. Doch als er es aufschlug geschah etwas Befremdendes und nicht für seinen Verstand geschaffen. Das Gras rund um das Ding färbte sich Schwarz und sämtliche Blumen faulten augenblicklich. Im Ding selbst waren Bilder, mit kämpfenden Wesen. Sie bewegten sich in den Bildern. Es war als wenn das Ding ein Fenster wäre durch das man durch schauen konnte. Er hatte ein ungutes Gefühl. Etwas in einem Bild kam näher. Menno hatte Angst. Das war kein gutes Geschenk. Als das Ding begann zu wackeln, lief er davon. Er musste weg von dem Ding und etwas anderes finden. Doch eine lange dünne Hand schnellte aus dem Bild heraus, packte den schreienden Goblin und versuchte ihn in ein viel zu kleines Bild zu ziehen. Immer wieder prallte Menno unter dem festen Griff auf das Ding. Seine Gliedmaßen brachen. Seine Schreie verstummten.  Etliche Hände umschlungen den leblosen Körper als er in das Bild eintauchte.

Die Wolken weit oben zogen als stumme Zeugen weiter hin ihre Bahnen und kümmerten sich nicht an dem Wesen das aus dem Buch empor stieg. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 
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